Boeing und Solarmarkt im Sog des Zollstreits

Boeing und Solarmarkt im Sog des Zollstreits

US-Zölle treffen asiatische Solarfirmen hart
Die Vereinigten Staaten haben einschneidende Handelsmaßnahmen ergriffen. Ab sofort gelten für Solarimporte aus vier südostasiatischen Ländern – darunter Thailand, Vietnam, Malaysia und Kambodscha – neue Zollsätze von bis zu 3521 Prozent. Diese betreffen vor allem Hersteller, die ursprünglich aus China stammen und ihre Produktion zur Umgehung früherer Maßnahmen ausgelagert hatten.

Schutz vor Marktverzerrung als offizielles Ziel
Washington begründet den Schritt mit der Absicht, den heimischen Markt vor Dumpingpreisen zu schützen. Durch die neuen Regelungen werden chinesisch gesteuerte Solarfirmen de facto vom US-Markt ausgeschlossen. Die Maßnahme ist Teil einer Reihe von handelspolitischen Maßnahmen, die unter Präsident Donald Trump weiter verschärft wurden.

China reagiert mit Stopp bei Boeing-Lieferungen
Parallel dazu zeigt sich die chinesische Regierung ebenfalls konfrontativ: Zwei brandneue Boeing 737 Max wurden nach ihrer Endmontage in China zurück in die USA geschickt. Sie waren für chinesische Fluggesellschaften bestimmt, wurden aber nach Regierungsbeschluss nicht übernommen. Peking rief seine Airlines auf, künftig keine Maschinen des US-Konzerns Boeing mehr abzunehmen.

Flugzeughersteller verliert wichtigen Abnehmer
Boeing steht unter Druck: Im Werk Zhousan, das gemeinsam mit chinesischen Partnern betrieben wird, warteten Anfang April noch etwa zehn Flugzeuge auf Auslieferung. Nun drohen diese Maschinen zum Lagerbestand zu werden. Mit einem Marktwert von rund 55 Millionen US-Dollar pro Flugzeug sind die finanziellen Auswirkungen erheblich.

Gegenmaßnahmen aus Peking treffen US-Industrie
Neben dem Stopp der Flugzeugabnahmen verhängte Peking auch einen Zoll von 125 Prozent auf US-Waren. Damit steigen die Kosten für US-Produkte auf dem chinesischen Markt erheblich. Airlines, die Boeing-Maschinen über Leasingverträge beziehen, melden inzwischen deutlich höhere Betriebskosten. Die Regierung in Peking plant deshalb, finanzielle Entlastungen bereitzustellen.

Ein Konflikt mit globalen Folgen
Der Handelskonflikt zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt hat sich damit weiter verschärft. Während die USA strategische Industrien schützen wollen, antwortet China mit gezielten Maßnahmen gegen US-Schlüsselbranchen. Leidtragende sind nicht zuletzt internationale Lieferketten, die bereits jetzt unter zunehmendem Druck stehen.

administrator

Verwandte Artikel