Elon Musks Tesla enttäuscht mit massivem Absatzeinbruch

Elon Musks Tesla enttäuscht mit massivem Absatzeinbruch

Tesla verfehlt erneut Umsatz- und Gewinnerwartungen

Der Elektropionier Tesla hat mit seinen aktuellen Zahlen eine herbe Enttäuschung geliefert. Der Quartalsumsatz schrumpfte um 12 Prozent auf rund 22,5 Milliarden US-Dollar, der Gewinn fiel um 16 Prozent auf 1,17 Milliarden US-Dollar. Die Reaktion an der Börse war deutlich: Die Aktie verlor über neun Prozent und rutschte auf 257,85 Euro ab.

Als Hauptgrund nannte der Konzern die deutlich gesunkenen Verkaufszahlen: Im zweiten Quartal 2025 lieferte Tesla nur 384.122 Fahrzeuge aus, ein Rückgang von 13,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Insbesondere in Europa war der Rückschlag massiv. Nach Angaben der Acea sank der Absatz im Juni um 39,5 Prozent, im ersten Halbjahr sogar um 43,7 Prozent. Selbst das neue Model Y konnte daran nichts ändern.

Autonomes Fahren bleibt vage Zukunftsmusik

Elon Musk versucht, mit großen Zukunftsvisionen zu kontern. In einer Präsentation kündigte er an: „Bis Ende 2025 sollen unsere Robotaxis einsatzbereit sein.“ Erste Pilotfahrzeuge seien bereits in Austin unterwegs. Tesla wolle bald „autonomes Fahren für 50 Prozent der Amerikaner ermöglichen“, so Musk. Allerdings sei das „abhängig von der behördlichen Zulassung“.

Branchenanalysten bleiben skeptisch. Gene Munster erinnerte daran, dass Musk diese Pläne schon seit 2016 jährlich verkündet – bisher ohne Ergebnis. „Das ist kein Geschäftsplan, das ist ein PR-Trick“, sagte er. Auch regulatorisch sei keine schnelle Zulassung absehbar: In den USA regeln die Bundesstaaten autonomes Fahren separat.

Technische Zweifel an Teslas Robotaxi-Konzept

Kritik wird auch an Teslas System selbst laut. Während andere Hersteller wie Waymo auf Radar und Lidar-Sensoren setzen, verwendet Tesla ausschließlich Kameras. Das sorgt für Bedenken: „Eine alleinige Kamerabasierung ist bei schlechten Sichtverhältnissen problematisch“, erklärten mehrere Experten. Der Rückstand zeigt sich klar: In Kalifornien absolvierte Tesla nur 562 Testmeilen. Waymo hat dort bereits mehr als 100 Millionen Meilen gesammelt und betreibt kommerziellen Verkehr.

Auch die US-Verkehrsbehörde NHTSA untersucht weiterhin zahlreiche Unfälle mit Teslas Assistenzsystem.

Zunehmender Konkurrenzdruck und politische Risiken

Neben technischen Problemen leidet Tesla unter dem steigenden Konkurrenzdruck aus China. Marken wie BYD gewinnen Marktanteile – besonders außerhalb der USA. Gleichzeitig endet im September 2025 die staatliche Kaufprämie von 7.500 US-Dollar. Tesla erwartet zwar eine kurzfristige Kaufwelle, rechnet aber langfristig mit einem Absatzeinbruch.

Ein neues, günstiges Modell befindet sich laut Musk in der Entwicklung. Doch Analysten warnen: Die Einführung eines Billigmodells könnte die Profitabilität des Unternehmens weiter schmälern. Zudem gibt es Hinweise auf Überkapazitäten: Aktuell kann Tesla 2,35 Millionen Fahrzeuge jährlich produzieren, rechnet aber nur mit 1,6 Millionen Verkäufen.

Marktwert unter Druck – Investoren verlieren Geduld

Angesichts der wiederholten Zielverfehlungen und Zukunftsversprechen, die sich nicht bewahrheiten, wächst das Misstrauen. UBS-Analyst Joseph Spak schrieb in einer Mitteilung: „Die fundamentalen Probleme sind nicht mehr zu übersehen.“ Auch in den Medien mehren sich kritische Stimmen. Ulrich Reitz, Chefkorrespondent von ntv, sagte: „Tesla ist kein Hoffnungsträger mehr – sondern ein Warnsignal.

Die kommenden Quartale werden entscheidend für die weitere Bewertung des Unternehmens sein. Die Kombination aus technologischen Herausforderungen, fehlender politischer Unterstützung und sich verschärfender Konkurrenz belastet das Image von Elon Musks Konzern zunehmend.

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