Schwache Werte zum Start der neuen Regierung

Schwache Werte zum Start der neuen Regierung

Vertrauen in Merz auf historischem Tiefpunkt

Mit der Präsentation des Koalitionsvertrags ist die neue Bundesregierung offiziell aufgestellt, doch die öffentliche Meinung signalisiert eher Ernüchterung. Friedrich Merz, der frisch gebackene Kanzlerkandidat der Union, startet mit denkbar schlechten Werten: Nur 36 Prozent der Bürgerinnen und Bürger sehen in ihm eine überzeugende Kanzlerfigur. Für 59 Prozent ist er dagegen nicht die geeignete Wahl.

Politische Zukunft unter Vorbehalt

Das allgemeine Bild der neuen Schwarz-Roten Koalition fällt ebenfalls ernüchternd aus. Nur 46 Prozent der Befragten halten es für wahrscheinlich, dass diese Regierung spürbare Fortschritte erzielt. Die Mehrheit – 51 Prozent – erwartet Stillstand oder Rückschritt.

Der Vergleich zur Ampelregierung im Jahr 2021 fällt klar zugunsten der damaligen Koalition aus: Damals glaubten 51 Prozent an Verbesserungen, nur 44 Prozent waren skeptisch – heute ist das Verhältnis nahezu umgekehrt.

Versprochene Migrationswende trifft auf Zweifel

Ein zentrales Thema des Koalitionsvertrags ist die Asyl- und Migrationspolitik. Auch wenn 70 Prozent der Befragten die geplanten Verschärfungen befürworten, glaubt nur eine Minderheit von 30 Prozent, dass diese tatsächlich Wirkung zeigen. Der verbreitete Eindruck lautet: Politische Ankündigungen, aber keine echte Veränderung.

„Gerade beim Thema Migration fühlen sich viele nicht ernst genommen“, heißt es in einer anonymen Umfrageanalyse. Die Bundesregierung habe hier ein Glaubwürdigkeitsproblem.

AfD im Aufwind – Koalitionsparteien verlieren Vertrauen

Während die Volksparteien unter Druck geraten, setzt sich der Aufwärtstrend der AfD fort. Mit 24 Prozent liegt sie nur zwei Punkte hinter der Union, die auf 26 Prozent gefallen ist. Die SPD bleibt mit 15 Prozent auf schwachem Niveau. Die Grünen (12 %), die Linke (10 %) sowie FDP (4 %) und BSW (3 %) kommen über ihre bisherigen Ergebnisse nicht hinaus.

Wahlkampfposition der Union untergraben

Die Erzählung der Union, sich in den Verhandlungen besonders durchgesetzt zu haben, überzeugt nur 39 Prozent der Bevölkerung. Auch bei der SPD glaubt nur eine Minderheit von 36 Prozent, dass die Partei wesentliche Inhalte eingebracht hat. Insgesamt wird das Bündnis eher als Zwangs- statt Wunschlösung wahrgenommen.

Schlechte Aussichten für den Koalitionsstart

Ein möglicher Politikwechsel unter der Führung von Merz wird derzeit von der Mehrheit nicht erwartet. Nur drei von zehn Befragten trauen ihm diesen Kraftakt zu – mehr als doppelt so viele (64 %) glauben hingegen, dass alles beim Alten bleibt.

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