Erst versprochen, dann verworfen: das Ende des Klimageldes
Was zunächst als Klimaschutzmaßnahme mit sozialer Komponente gedacht war, ist nun endgültig vom Tisch: Die neue Bundesregierung hat das Klimageld gestrichen. Im aktuellen Koalitionsvertrag fehlt jeder Hinweis auf die geplante Rückerstattung der CO₂-Einnahmen an die Bürger.
Dabei war die Idee klar: Die Einnahmen aus der CO₂-Abgabe sollten nicht nur dem Staat zufließen, sondern allen Menschen als Ausgleich für höhere Lebenshaltungskosten dienen. Nun bleibt nur der Preisanstieg, nicht aber der versprochene Rückfluss.
Der CO₂-Preis kennt nur eine Richtung
Die Belastung trifft insbesondere Benzin- und Dieselverbraucher. Der CO₂-Preis liegt derzeit bei 55 Euro je Tonne, ab 2026 sind 65 Euro vorgesehen. Im Jahr 2027 fällt dann die staatliche Kontrolle – stattdessen bestimmt der Markt den Preis. Das könnte den Preisaufschlag pro Liter deutlich erhöhen.
ADAC-Verkehrsexperte Stefan Gerwens rechnet vor:
„Eine Verdopplung des Aufpreises durch den CO₂-Anteil ist ab 2027 realistisch – das wären 35 bis 38 Cent mehr pro Liter.“
Technik wäre einsatzbereit – doch es fehlt der politische Wille
Die Verwaltung hatte unter der Vorgängerregierung bereits technische Lösungen entwickelt, um das Klimageld automatisiert und direkt an die Bürger zu überweisen. Doch trotz funktionierender Infrastruktur hat die neue Koalition das Projekt nicht weiterverfolgt.
Einkommensschwache besonders betroffen
Gerade Geringverdiener und Menschen, die auf das Auto angewiesen sind – etwa im ländlichen Raum – trifft der Verzicht auf das Klimageld hart. Für viele wird der tägliche Arbeitsweg zur finanziellen Belastung. Schon heute müssen viele Haushalte jeden Cent beim Tanken umdrehen – künftig könnte sich das noch deutlich verschärfen.
Politisch hochbrisant
Die Entscheidung, das Klimageld zu streichen, erfolgt in einem ohnehin sensiblen Umfeld. Die Belastungen steigen, der soziale Ausgleich fehlt – und die Politik gerät unter Erklärungsdruck.
„Besonders Pendler müssen künftig sehr genau rechnen, wie sie zur Arbeit kommen“, heißt es aus verkehrspolitischen Verbänden. Ohne gezielte Entlastung könnten viele Menschen an ihre wirtschaftliche Belastungsgrenze geraten.