Trump signalisiert Gesprächsbereitschaft mit der EU
Nach tagelangen Drohgebärden rudert Donald Trump vorerst zurück: Der US-Präsident erklärte, dass die ursprünglich ab 1. Juni geplanten Strafzölle auf EU-Waren in Höhe von 50 Prozent zunächst bis zum 9. Juli ausgesetzt werden. Diese Nachricht verbreitete sich am Montag rasch unter Investoren und sorgte für eine Stimmungsaufhellung an den Finanzmärkten.
Trump gab die Entscheidung bekannt, nachdem er mit Ursula von der Leyen, Präsidentin der Europäischen Kommission, telefoniert hatte. Der Handelskonflikt zwischen den USA und der EU war zuletzt eskaliert und hatte auch Auswirkungen auf die globalen Rohstoffpreise.
Rückläufige Nachfrage nach Gold
Besonders deutlich reagierte der Goldmarkt. Das Edelmetall, das oft als Fluchtwährung bei politischen Risiken dient, verlor am Montag an Attraktivität. Der Preis für eine Feinunze Gold sank um bis zu 0,7 Prozent auf 3332 Dollar. Damit büßte Gold innerhalb eines Tages rund 23 Dollar gegenüber dem Stand vom Freitag ein.
Goldpreis (USD/t.oz), Quelle: TradingEconomics
Am Freitag zuvor hatte Trump die Zölle öffentlich angekündigt. In der Folge stieg der Goldpreis damals um mehr als zwei Prozent und erreichte 3365 Dollar – ein Höchststand seit zwei Wochen.
Ein Analyst erklärte: „Das Edelmetall wird weniger nachgefragt, wenn sich das politische Umfeld stabilisiert oder zumindest nicht weiter zuspitzt.“
Marktbeobachter erwarten keine nachhaltige Entwarnung
Trotz des kurzfristigen Rückgangs im Goldpreis zeigen sich viele Experten zurückhaltend. Die Märkte sähen den Zollaufschub nicht als endgültige Lösung, sondern als politisches Kalkül. Sollte der Konflikt erneut eskalieren, dürfte auch der Goldpreis rasch wieder anziehen.
Ein Rohstoffexperte betonte: „Gold bleibt sensibel für politische Risiken – eine neue Drohung oder das Scheitern von Gesprächen kann jederzeit einen Preisanstieg auslösen.“
Politische Unsicherheit bleibt ein Preistreiber
Die Reaktion des Goldmarkts unterstreicht die enge Verknüpfung zwischen Politik und Rohstoffhandel. Investoren nutzen Gold, um sich gegen plötzliche Schocks abzusichern. Das Edelmetall spiegelt daher nicht nur wirtschaftliche, sondern vor allem emotionale Reaktionen der Märkte wider.
Die kommenden Wochen werden zeigen, ob sich aus dem aktuellen diplomatischen Tauwetter ein stabilerer Kurs entwickeln kann. Bis zum 9. Juli ist der Handelsstreit vorerst eingefroren, doch die Ankündigung könnte sich als kurzatmige Episode erweisen – mit erneuten Folgen für den Goldpreis.