Bemalte Parkbänke mit Deutschlandflagge entfachen Diskussion

Bemalte Parkbänke mit Deutschlandflagge entfachen Diskussion

Farben auf dem Ludgeriteich-Hügel in Helmstedt

In der niedersächsischen Stadt Helmstedt sorgte eine ungewöhnliche Aktion für Aufsehen. Unbekannte bemalten mehrere Parkbänke am Ludgeriteich mit den Farben Schwarz, Rot und Gold. Jede Bohle der Rückenlehne wurde einzeln gestrichen, sodass die deutsche Nationalflagge klar erkennbar wurde. Eine Bürgerin meldete dies im Rahmen des „Forums Bürgeranliegen“ an die Verwaltung.

Reinigungsarbeiten für den Winter geplant

Die Stadt erklärte daraufhin, dass der Stadthof für die Wiederherstellung der Bänke zuständig sei. Die Entfernung der Farbe sei jedoch aufwendig, da die Holzbohlen abgebaut und abgeschliffen werden müssten. „Wir sehen derzeit keine Dringlichkeit, da es sich nicht um verfassungsfeindliche Zeichen handelt und die Farbe nicht abfärbt“, teilte die Stadt mit. Die Arbeiten sollen daher erst in den Wintermonaten durchgeführt werden.

Eine Bank blieb unberührt

Von den insgesamt sieben Sitzgelegenheiten wurde eine ausgelassen. Diese besitzt lediglich zwei Bohlen in der Lehne, sodass eine Darstellung der Fahne nicht möglich war. Auffällig ist zudem, dass auf ihr der Schriftzug „SEKO“ prangt. Ob diese Bank ebenfalls renoviert wird, ließ die Stadt offen. Auf den von der Stadt veröffentlichten Bildern ist zu sehen, dass sie ohnehin stark abgenutzt ist.

Geteilte Meinung im Netz

Die Reaktionen auf den Vorfall reichen von Zustimmung bis Spott. Einige Nutzer loben die Bemalung als Zeichen nationaler Identität. Andere wiederum werfen der Stadt eine falsche Prioritätensetzung vor. Angesichts der prekären Finanzlage sei es fragwürdig, Geld in die aufwendige Reinigung zu investieren. Helmstedt plant für das Haushaltsjahr 2025 mit 7,1 Millionen Euro Neuverschuldung, um verschiedene Projekte finanzieren zu können.

Zwischen Symbolik und Sachbeschädigung

Juristisch ist der Fall nicht eindeutig. Zwar sind keine strafbaren Symbole im Spiel, die Stadt bewertet die Bemalung dennoch als Sachbeschädigung. Für die Kommune bedeutet dies zusätzliche Kosten und organisatorischen Aufwand. Ob künftig Maßnahmen ergriffen werden, um ähnliche Vorfälle zu verhindern, ist derzeit offen.

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