Familien sollen deutlich profitieren
Die konservative Regierung unter Kyriakos Mitsotakis hat ein umfassendes Steuerpaket im Umfang von 1,6 Milliarden Euro vorgestellt. Ab 2026 sollen insbesondere Familien mit Kindern, junge Berufstätige und Vermieter spürbar entlastet werden. Ziel ist es, die Kaufkraft zu stärken und gleichzeitig die demografische Entwicklung positiv zu beeinflussen.
Einkommensteuer sinkt je nach Kinderzahl
Im Zentrum der Reform steht die Absenkung der Einkommensteuer für Haushalte mit Kindern. Bei Einkommen zwischen 10.000 und 20.000 Euro wird der Steuersatz künftig gestaffelt: Ein Kind bedeutet 18 Prozent, zwei Kinder 16 Prozent, drei Kinder nur noch 9 Prozent. Familien mit mindestens vier Kindern zahlen in dieser Einkommensklasse gar keine Steuer mehr.
Die Regierung führte Beispielrechnungen an: Eine Familie mit drei Kindern und 20.000 Euro Jahreseinkommen spart 1.300 Euro, eine mit vier Kindern sogar 1.680 Euro. Bei einem Einkommen von 30.000 Euro summiert sich die Steuerersparnis für Großfamilien auf bis zu 4.100 Euro. Premier Mitsotakis begründete den Schwerpunkt mit den Worten: „Unsere niedrige Geburtenrate von 1,4 Kindern pro Frau zwingt uns, Familien zu unterstützen.“
Junge Menschen zahlen weniger oder gar nichts
Auch Berufseinsteiger werden gezielt gefördert. Wer unter 25 Jahre alt ist, muss bei einem Einkommen von bis zu 20.000 Euro künftig keine Einkommensteuer zahlen. In der Altersgruppe zwischen 26 und 30 Jahren gilt ein reduzierter Satz von 9 Prozent für diesen Einkommensbereich. Damit soll die Abwanderung junger Fachkräfte verhindert und die wirtschaftliche Basis gestärkt werden.
Anpassungen im Steuertarif und Vorteile für Vermieter
Neben diesen Sonderregelungen werden die Einkommensteuersätze allgemein um zwei Prozentpunkte gesenkt. Der Eingangssteuersatz von 9 Prozent und der Spitzensteuersatz von 44 Prozent bleiben unverändert. Neu ist eine Zwischenstufe von 39 Prozent für Einkommen zwischen 40.000 und 60.000 Euro.
Auch für Vermieter gibt es Erleichterungen: Der Steuersatz für Mieteinnahmen zwischen 12.000 und 24.000 Euro sinkt von 35 auf 25 Prozent. Außerdem wird die Grundsteuer ENFIA in Ortschaften mit bis zu 1.500 Einwohnern ab 2026 halbiert und ab 2027 vollständig gestrichen. Auf Inseln mit weniger als 20.000 Bewohnern wird der Mehrwertsteuersatz um 30 Prozent gesenkt.
Finanzierung im Rahmen der EU-Vorgaben
Nach Angaben der Regierung belaufen sich die jährlichen Kosten auf 1,6 Milliarden Euro. Diese sollen durch höhere Staatseinnahmen sowie den vorhandenen Primärüberschuss abgedeckt werden, ohne dass neue Schulden aufgenommen werden müssen. Trotz einer weiterhin hohen Staatsverschuldung sieht sich die Regierung in der Lage, die Reform im Einklang mit den europäischen Fiskalvorgaben umzusetzen.Das Haushaltsgesetz für 2026 wird die Details festlegen. Erste Entlastungen sollen ab Januar 2026 bereits auf den Lohn- und Gehaltsabrechnungen der Steuerzahler sichtbar sein.