China drängt auf eine friedliche Lösung des Ukraine-Kriegs und ruft die internationale Gemeinschaft dazu auf, ein „günstiges Umfeld“ für Verhandlungen zu schaffen. Nach der Abstimmung im UN-Sicherheitsrat über eine US-initiierte Friedensresolution betonte Chinas UN-Botschafter Fu Cong die Notwendigkeit einer diplomatischen Annäherung.
UN-Resolution für Frieden: China stimmt zu
Der UN-Sicherheitsrat verabschiedete am Montag eine Resolution, die ein Ende der Kämpfe und eine langfristige Friedenslösung fordert. China, Russland und die USA stimmten dafür, während Großbritannien und Frankreich sich enthielten.
Bemerkenswert ist, dass die Resolution Russland nicht direkt verurteilt, sondern die Formulierung „Russland-Ukraine-Konflikt“ verwendet. Dies stellt eine deutliche Abweichung von früheren US-geführten Resolutionen dar, die Moskau klar für den Krieg verantwortlich machten.
China fordert neue Sicherheitsordnung für Europa
China sieht Europa in der Pflicht, sich stärker für eine diplomatische Lösung einzusetzen. Fu Cong erklärte: „Da die Kämpfe auf europäischem Boden stattfinden, sollte Europa aktiv zur Konfliktlösung beitragen, die Ursachen der Krise angehen und eine nachhaltige Sicherheitsarchitektur schaffen.“
China stellt sich als Vermittler zwischen den Konfliktparteien dar und begrüßt die Verständigung zwischen den USA und Russland im Rahmen der Resolution. Peking befürwortet eine umfassende Friedenslösung, die alle Beteiligten mit einbezieht.
Spaltung zwischen USA und Europa
Während sich die Großmächte im Sicherheitsrat auf eine gemeinsame Resolution einigen konnten, zeigte sich in der UN-Generalversammlung eine andere Dynamik. Dort brachten europäische Staaten eine Resolution ein, die Russlands Invasion verurteilte und die territoriale Integrität der Ukraine bekräftigte.
Allerdings legten sowohl die USA als auch Russland ihr Veto gegen den Entwurf ein. China enthielt sich, dennoch wurde die Resolution mit 93 Ja-Stimmen angenommen.
Diese Abstimmung verdeutlicht wachsende Differenzen zwischen den USA und Europa. Während Washington sich verstärkt auf eine direkte Verständigung mit Moskau konzentriert, halten europäische Länder an einer härteren Haltung gegenüber Russland fest.
Trump erhöht Druck auf die Ukraine
US-Präsident Donald Trump hat seine Position gegenüber der Ukraine zuletzt deutlich verschärft. Er bezeichnete Präsident Wolodymyr Selenskyj als „Diktator“ und warf Kiew vor, den Konflikt selbst mitverursacht zu haben. Zudem forderte er die ukrainische Führung auf, sich schnell auf Friedensgespräche einzulassen.
Diese Haltung könnte dazu führen, dass die Ukraine bei künftigen Verhandlungen territoriale Zugeständnisse machen muss. Gleichzeitig sorgt Trumps Annäherung an Moskau für eine geopolitische Neuausrichtung.
China und Russland demonstrieren Geschlossenheit
Während Trump und Putin sich auf diplomatische Annäherung konzentrieren, stärkt China seine Beziehungen zu Russland. Chinas Präsident Xi Jinping führte am Montag ein Gespräch mit Wladimir Putin, in dem er die enge Partnerschaft zwischen beiden Ländern betonte.
Xi sprach von einer „wahren Freundschaft“ zwischen China und Russland und hob den „strategischen Wert“ der bilateralen Beziehungen hervor. Peking unterstütze die laufenden Gespräche zwischen Moskau und Washington und sei bereit, aktiv an der Vermittlung mitzuwirken.
Verschiebung der geopolitischen Machtverhältnisse
Die jüngsten UN-Abstimmungen zeigen eine veränderte Dynamik im Ukraine-Krieg. Während die USA und Russland einen diplomatischen Weg einschlagen, bleibt Europa bei seiner kritischen Haltung gegenüber Moskau.
China nutzt diese Entwicklung, um sich als neutraler Vermittler zu positionieren, während es gleichzeitig seine strategische Partnerschaft mit Russland weiter festigt. Welche Auswirkungen dies auf den Kriegsverlauf haben wird, bleibt abzuwarten – sicher ist jedoch, dass sich die globalen Kräfteverhältnisse in Bewegung befinden.