Neues Allzeithoch bei 24.216 Punkten erreicht
Der deutsche Aktienindex Dax hat am Dienstagvormittag ein frisches Rekordhoch markiert. Mit 24.216 Punkten lag der Index 0,7 Prozent über dem Vortag, womit die Erholungsbewegung nach dem freundlichen Wochenauftakt weiter an Fahrt aufnimmt.
Für Anleger ist das ein deutliches Zeichen: Die Risikobereitschaft kehrt zurück, getrieben von einer Kombination aus globaler Entspannung und positiver Zinsperspektive.
Handelskonflikt mit den USA verliert an Brisanz
Ein wesentlicher Stimmungsfaktor am Markt ist die Entspannung im Handelsverhältnis zwischen den Vereinigten Staaten und der Europäischen Union. Nach tagelanger Unsicherheit um neue Zölle und Gegenzölle zeichnet sich nun eine Phase diplomatischer Gespräche ab.
==============
Deutschland, Wirtschaft, Unternehmen, DAX, EUROSTOXX, Markt
Die Aussicht auf ein stabileres transatlantisches Umfeld lässt vor allem exportorientierte Unternehmen aufatmen, die von einer stärkeren Integration globaler Lieferketten profitieren könnten.
Markt hofft auf baldige Leitzinssenkung durch EZB
Ein zweiter, zentraler Faktor ist die Entwicklung der Inflation in Europa. Die zuletzt veröffentlichten Zahlen aus Frankreich zeigen, dass der Preisdruck weiter abnimmt. Das befeuert die Hoffnung, dass die Europäische Zentralbank schon bald eine Lockerung ihrer Geldpolitik in Betracht ziehen könnte.
Ein Händler aus Frankfurt erklärte: „Die Erwartungen an eine Zinssenkung bereits zur nächsten Sitzung sind nun deutlich gestiegen.“ Der Zinszyklus könnte sich damit noch im laufenden Quartal ändern – mit positiven Auswirkungen auf Konsum, Bauwirtschaft und Investitionen.
Rheinmetall und Infineon als Zugpferde des Index
Angeführt wird der Dax derzeit von Rheinmetall, dessen Aktie sich um 2,2 Prozent verteuert hat. Der Konzern profitiert unverändert von einer starken Nachfrage nach militärischer Ausrüstung.
Auch Infineon glänzt mit einem Anstieg von 1,9 Prozent. Die Technologiewerte profitieren besonders von Zinshoffnungen, da niedrigere Finanzierungskosten die Investitionstätigkeit ankurbeln und Chipnachfrage in konjunktursensiblen Branchen fördern.
Die Papiere von Airbus legten ebenfalls um 1,7 Prozent zu – getrieben durch Auftragseingänge und Prognoseerhöhungen im zivilen Flugzeuggeschäft.
Eon und RWE unter Verkaufsdruck
Demgegenüber verloren die Versorger Eon und RWE am Dienstag bis zu 2,1 Prozent. Anleger nahmen offenbar Gewinne mit, nachdem die Aktien zuletzt zu den stabileren Werten gehörten. Hinzu kommen Bedenken über politische Eingriffe, etwa bei der Netzentgeltsystematik und künftigen Strompreisregulierungen.
Im aktuellen Marktumfeld verlagert sich das Kapital zunehmend in Wachstumssektoren, während defensive Branchen wie Energie weniger gefragt sind.