Die BayWa AG kündigt tiefgreifende Einsparmaßnahmen an, die 1300 Arbeitsplätze in den kommenden Jahren kosten könnten. Der Baumarkt-Riese mit Sitz in München plant, insgesamt 26 Filialen in Deutschland zu schließen, was besonders den Einzelhandel betrifft. Die Maßnahme ist eine direkte Reaktion auf die schwache finanzielle Lage des Unternehmens und die hohen Verluste der letzten Jahre. Besonders betroffen sind die Verwaltungseinheiten sowie der Einzelhandel.
Schließungen und Personalabbau als Folge von Investitionsfehlern
Die Schließungen betreffen vor allem Filialen in Bayern und Baden-Württemberg, die bis zum Ende des Jahres 2025 und darüber hinaus ihre Türen schließen sollen. Das Unternehmen reagiert mit einem radikalen Sparprogramm, das 1300 Arbeitsplätze bis 2027 in Gefahr bringt. Laut BayWa sind rund 40 Prozent der betroffenen Mitarbeiter in der Verwaltung, während die anderen 60 Prozent aus dem Einzelhandelsgeschäft kommen.
Der Mitarbeiterabbau ist jedoch nicht die einzige Maßnahme. Das Unternehmen plant, die Filialen schrittweise zu schließen, beginnend mit 15 Standorten in diesem Jahr. „Die Schließungen und Personalmaßnahmen erfolgen in enger Abstimmung mit den Betriebsräten und sollen sozialverträglich umgesetzt werden“, sagte ein Sprecher des Unternehmens.

BayWa kämpft mit Schulden und fehlgeschlagenen Investitionen
Die schwierige Situation von BayWa ist zum Teil das Ergebnis von fehlgeschlagenen Investitionen. Besonders der Versuch, sich im Bereich Wind- und Solarenergie zu etablieren, erwies sich als wenig erfolgreich. BayWa r.e., die Tochtergesellschaft des Unternehmens, hatte zu hohe Schulden angehäuft, die das Unternehmen unter Druck setzten. Der Schuldenberg von 4 Milliarden Euro und die hohe Zinslast zwangen BayWa zu drastischen Maßnahmen.
Der Halbjahresbericht 2024 zeigte, dass BayWa nicht in der Lage war, die hohen Investitionen zu refinanzieren, was zu einer weiteren Verschlechterung der finanziellen Lage führte. „Die Investitionen in den Wind- und Solarbereich waren zu riskant, und die finanziellen Konsequenzen sind nun spürbar“, erklärte ein Finanzexperte. BayWa muss sich nun stärker auf den traditionellen Baumarktbereich konzentrieren, um die finanzielle Stabilität wiederherzustellen.