Anstieg der Masernfälle in Europa und Zentralasien

Anstieg der Masernfälle in Europa und Zentralasien

Die Masern kehren mit besorgniserregender Wucht zurück. Nach Angaben der WHO wurden 2024 über 127.000 Infektionen in Europa und Zentralasien gemeldet – ein Anstieg um 100 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Besonders betroffen sind Rumänien und Kasachstan, wo zehntausende Menschen erkrankten.

Masern breiten sich rasant aus

In Rumänien wurden im vergangenen Jahr 30.692 Fälle registriert, in Kasachstan 28.000. Auch in Deutschland sind die Fallzahlen gestiegen. Laut dem Robert Koch-Institut wurden bis Ende September 2024 insgesamt 553 Infektionen erfasst. Zum Vergleich: In den Jahren 2020 bis 2023 lagen die Zahlen teilweise nur im zweistelligen Bereich.

WHO-Regionaldirektor Hans Kluge sieht in den Entwicklungen eine deutliche Warnung: „Die Masern sind zurück und das ist ein Weckruf.“ Er betont, dass nur hohe Impfquoten den weiteren Anstieg der Erkrankungen verhindern können.

Kinder unter fünf Jahren besonders betroffen

Laut WHO traten 40 Prozent aller Infektionen bei Kindern unter fünf Jahren auf. Besonders beunruhigend ist, dass über die Hälfte der Erkrankten im Krankenhaus behandelt werden musste. Die Krankheit kann zu schweren Komplikationen führen, darunter Lungen- und Gehirnentzündungen. Bis Anfang März 2025 gab es bereits 38 bestätigte Todesfälle.

Experten sehen die Hauptursache für den Anstieg in den sinkenden Impfquoten. Während der Covid-19-Pandemie wurden viele reguläre Impfprogramme unterbrochen, sodass in vielen Ländern noch nicht wieder der vorherige Schutzstatus erreicht wurde.

Impfung als wichtigste Präventionsmaßnahme

Masern gehören zu den ansteckendsten Infektionskrankheiten. Schon ein kurzer Kontakt mit einem Infizierten kann zu einer Ansteckung führen. Typische Symptome sind Fieber, Husten und ein flächiger Hautausschlag. Während viele Fälle harmlos verlaufen, können schwere Folgeerkrankungen wie Mittelohr-, Lungen- oder Hirnentzündungen auftreten.

Die WHO ruft dazu auf, Impfprogramme auszuweiten und Impflücken schnellstmöglich zu schließen. Nur so könne verhindert werden, dass sich Masern weiter ausbreiten und erneut zur tödlichen Gefahr werden.

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