Rentenpaket 2025: Stabilität auf Kosten der Zukunft

Rentenpaket 2025: Stabilität auf Kosten der Zukunft

Kabinett beschließt Reform zur Sicherung des Rentenniveaus

Das Bundeskabinett hat das Rentenpaket 2025 verabschiedet, das das Rentenniveau bis 2031 bei 48 Prozent garantieren soll. Bundesministerin Bärbel Bas (SPD) erklärte: „Die Rente bleibt stabil und gerecht.“ Eine Erhöhung des Renteneintrittsalters lehnte sie kategorisch ab und stellte klar, dass die Belastungen für Arbeitnehmer nicht weiter steigen dürften.

Finanzierung über Steuerzuschüsse

Die Kosten für die Stabilisierung des Rentensystems sind enorm. Der jährliche Steuerzuschuss beläuft sich auf 121 Milliarden Euro und entspricht fast einem Viertel des Bundeshaushalts. Zusätzlich entstehen allein für versicherungsfremde Leistungen, wie die Mütterrente und Grundrente, Ausgaben von bis zu 90 Milliarden Euro pro Jahr. Ohne diese Zuschüsse wäre die Rentenversicherung nicht mehr tragfähig.

Demografische Entwicklung als Risiko

Der demografische Wandel verschärft die Situation. Die Zahl der Rentner wird bis 2035 auf über 23 Millionen ansteigen. Das Verhältnis von Beitragszahlern zu Rentnern, das 2020 noch 2:1 betrug, könnte auf 1,5:1 absinken. Dieser Trend belastet nicht nur die Rentenkasse, sondern auch die gesamte Fiskalpolitik und macht strukturelle Reformen dringend erforderlich.

Wachsende Altersarmut und sinkende Kaufkraft

Inflation und stagnierende Renten führen zu sinkender Kaufkraft. Schon heute ist jeder Fünfte über 75 armutsgefährdet. Prognosen zufolge wird die Armutsquote unter Neurentnern in den nächsten zehn Jahren auf 20 Prozent steigen. Besonders betroffen sind Menschen mit geringen Erwerbsbiografien, die ihre Einkünfte im Alter nicht aufbessern können.

Experten fordern mutige Reformen

Mehrere Fachleute mahnen grundlegende Änderungen an. Martin Werding sprach sich für höhere Abschläge bei vorzeitigem Renteneintritt aus: „Mathematisch korrekt wären fünf bis sieben Prozent pro Jahr.“ Veronika Grimm bezeichnete den Kurs der Regierung als „kontraproduktiv“, während Marcel Thum eine Rückkehr zum Nachhaltigkeitsfaktor forderte, um Rentenerhöhungen automatisch zu dämpfen. Ohne diese Reformen drohe die Rentenversicherung langfristig zu einem „Fass ohne Boden“ zu werden.

administrator

Verwandte Artikel