Wachsende Unsicherheit in Europa
Die Ankündigung einer Überprüfung der globalen US-Truppenstationierungen durch das Pentagon sorgt in Europa für Besorgnis. Laut Nato-Vertretern gilt ein Teilabzug als nahezu sicher. „Ein Abbau von bis zu 30 Prozent der US-Truppen ist denkbar“, sagte ein hochrangiger Nato-Beamter anonym.
Strategische Bedeutung deutscher Stützpunkte
Deutschland beherbergt derzeit 35.000 US-Soldaten und ist damit das wichtigste Stationierungsland in Europa. Die Basis Ramstein fungiert als logistisches Drehkreuz und Kommunikationszentrum, während Grafenwöhr für Ausbildung und Manöver entscheidend ist. Sicherheitsexpertin Aylin Matlé erklärte: „Die USA könnten die zusätzlichen 20.000 Soldaten abziehen, die 2022 nach Europa verlegt wurden. Das wäre ein klares politisches Signal.“
Pistorius sucht Abstimmung mit den USA
Verteidigungsminister Boris Pistorius betonte nach Gesprächen in Washington die Notwendigkeit, sich auf Veränderungen einzustellen: „Die Amerikaner müssen mehr im Indopazifik leisten – auch in unserem Interesse.“ Seine Aussagen unterstreichen, dass Berlin bereits mit einem schrittweisen Abbau der US-Präsenz rechnet.
Nato und Abschreckungsfähigkeit im Fokus
Die nukleare Teilhabe bleibt ein Kernpunkt der deutschen Sicherheitspolitik. In Büchel lagern weiterhin US-Atomwaffen, deren Abschreckungswirkung eng mit der Nato-Strategie verbunden ist. Ein Nato-General forderte daher eine „enge Abstimmung“, um Lücken in der Verteidigungsfähigkeit zu verhindern.
Verteidigungsausgaben steigen deutlich
Die Bundesregierung reagiert mit einer geplanten Aufstockung des Verteidigungshaushalts auf 153 Milliarden Euro bis 2029. Damit will Berlin langfristig eigene Kapazitäten aufbauen und die Abhängigkeit von US-Militärressourcen verringern. US-Präsident Trump lobte diesen Schritt als „richtigen Kurs“.