Bochumer Matratzenhersteller in finanzieller Schieflage
Der deutsche Matratzenhersteller Aquinos Bedding Germany GmbH, bekannt durch die Traditionsmarke Schlaraffia, ist zahlungsunfähig. Am 11. Juli 2025 stellte das Unternehmen beim Amtsgericht Bochum einen Insolvenzantrag. Damit beginnt ein schwieriger Abschnitt für einen Hersteller, dessen Produkte in über vier Millionen deutschen Schlafzimmern zu finden sind.
Produktionsstopp und Unsicherheit für die Belegschaft
Die Produktion in den vier Werken steht seit über zwei Wochen komplett still. Betroffen sind rund 170 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die an den Standorten in Wattenscheid, Jöhstadt, Haßfurt und Köln beschäftigt sind. Derzeit wird geprüft, ob sich das Unternehmen durch Investoren retten lässt oder Teile des Geschäfts veräußert werden müssen.
Sanierungslösungen in Arbeit, Mutterkonzern hält sich zurück
Die von Gericht bestellte vorläufige Insolvenzverwalterin Frauke Heier erklärte, dass bislang keine Entscheidung über den Fortgang des Unternehmens getroffen wurde. Ob die Aquinos-Gruppe als Eigentümerin seit 2022 bereit ist, Kapital nachzuschießen, blieb zunächst offen. Heier sagte dazu: „Wir prüfen sämtliche Möglichkeiten.“
Ein Traditionsunternehmen mit innovativer Kraft
Schlaraffia zählt zu den ältesten Marken im deutschen Betten- und Matratzenmarkt. Die erste Markeneintragung erfolgte bereits im Jahr 1910. Über Generationen hinweg stand das Label für hochwertige Produkte im Bereich Schlafkomfort. Die Marke genießt in Fachkreisen wie bei Endkunden einen hervorragenden Ruf.
Starkes Markenprofil und international ausgezeichnet
Trotz der aktuellen Krise kann das Unternehmen auf beachtliche Erfolge zurückblicken. Im Jahr 2024 erwirtschaftete die Firma einen Jahresumsatz von über 50 Millionen Euro. Für die Produktentwicklungen erhielt Schlaraffia zahlreiche Branchenauszeichnungen, darunter mehrfach den German Design Award, den German Innovation Award sowie den renommierten Plus X Award.