Russland sieht Deutschland als Hauptgegner

Russland sieht Deutschland als Hauptgegner

Umfrage: Neue Wahrnehmung spiegelt politische Eiszeit wider

Eine repräsentative Befragung in Russland zeigt eine massive Ablehnung gegenüber Deutschland. Wie das Institut Lewada mitteilte, gaben 55 Prozent der Befragten an, Deutschland als feindlichstes Land zu empfinden. Diese Zahl ist besonders brisant, da die gleiche Frage im Jahr 2020 lediglich 15 Prozent Zustimmung fand. Das entspricht einem Zuwachs von 40 Prozentpunkten innerhalb von fünf Jahren.

Vertrauen in Berlin erodiert

In Moskau herrscht große Kritik an der deutschen Rolle im Ukraine-Krieg. Durch die Lieferung von Waffen an die Ukraine habe sich die Bundesrepublik in den Augen vieler Russen von einem Partner zu einem Gegner gewandelt. Der Regierungswechsel in Berlin hin zu Friedrich Merz habe laut Beobachtern die Haltung verschärft. Christoph Wanner erläuterte: „Die Erwartung war eine neutrale Haltung, doch die Unterstützung für Kiew hat das Bild verändert.“

Vereinigte Staaten rücken auf Platz zwei

Interessant ist die Verschiebung der Wahrnehmung hinsichtlich der USA. Noch 2023 galten sie mit 76 Prozent als Hauptgegner. Derzeit sehen nur noch 40 Prozent der Russen die Vereinigten Staaten in dieser Rolle. Analysten vermuten, dass die Präsidentschaft von Donald Trump zur Entspannung beigetragen habe, auch wenn politische Differenzen weiterhin bestehen.

Weitere Länder unter Misstrauen

Großbritannien rangiert mit 49 Prozent auf Platz zwei der feindlich gesinnten Länder, dicht gefolgt von der Ukraine. Die negativen Bewertungen stützen sich auch auf staatliche Medienberichte, die die Verantwortung für den Krieg bei westlichen Regierungen suchen. Diese Darstellung hat die russische Öffentlichkeit offensichtlich übernommen.

Klare Freund-Bildung unter Putin

Gleichzeitig ergibt die Umfrage ein klares Bild der als befreundet angesehenen Staaten. Belarus wird von 80 Prozent der Teilnehmenden genannt. Danach folgen China mit 66 Prozent, Kasachstan mit 36 Prozent, Indien mit 32 Prozent und Nordkorea mit 30 Prozent. Diese Konstellation steht im Einklang mit der Strategie des Kreml, politische Allianzen klar abzugrenzen.

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