Boxverband sperrt Athletin wegen genetischer Auffälligkeit

Boxverband sperrt Athletin wegen genetischer Auffälligkeit

Imane Khelif darf vorerst nicht mehr kämpfen

Die algerische Spitzensportlerin Imane Khelif wurde vom neuen Weltboxverband World Boxing für zukünftige Wettbewerbe der Frauen ausgeschlossen – vorläufig. Hintergrund ist die Einführung verpflichtender Geschlechtsanalysen bei internationalen Boxturnieren.

In einem Schreiben an den algerischen Verband heißt es:
Imane Khelif darf nicht an World Boxing-Veranstaltungen in der Frauenkategorie teilnehmen, bis sie eine offizielle Geschlechtsuntersuchung abgeschlossen hat.

Gold in Paris, Aus im Juni

Bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris hatte Khelif in der Klasse bis 66 Kilogramm triumphiert. Sie setzte sich im Finale gegen Liu Yang aus China durch. Doch nur ein Jahr zuvor wurde sie von der IBA ausgeschlossen – wegen eines Tests, der auf ein männliches Chromosomenpaar hinwies. Dieses Ergebnis sei laut Verband Anlass zur Sorge, auch wenn solche genetischen Konstellationen medizinisch selten, aber möglich sind.

Imane Khelif darf vorerst nicht mehr boxen

Damals erlaubte das IOC ihren Start. Inzwischen wurde das Regelwerk jedoch angepasst – unter der Leitung von World Boxing.

PCR-Gentest als Teilnahmebedingung

Nach den neuen Bestimmungen müssen alle über 18-jährigen Athleten künftig PCR-Gentests absolvieren. Diese Tests sollen das Geburtsgeschlecht bestätigen und werden per Speichel, Blut oder Schleimhautabstrich durchgeführt.

World Boxing begründet die Maßnahme mit der Aussage:
Diese Richtlinie dient der Fairness im Sport und schützt alle Beteiligten vor ungleichen Voraussetzungen.

Reaktionen und Sicherheitsbedenken

Die Debatte über die Zulassung von Sportlern mit intersexuellen Merkmalen oder Transidentität spitzt sich durch die Entscheidung zu. Laut Verband basiert der Ausschluss auch auf Reaktionen von Mitbewerberinnen, die sich wegen Khelifs Teilnahme unter Druck gesetzt fühlten.

Man wolle mit dieser Maßnahme auch „die mentale und körperliche Sicherheit der Sportlerinnen“ gewährleisten, so World Boxing.

administrator

Verwandte Artikel