Zinsängste lassen Kurse einbrechen
Am Donnerstag, dem 21. Mai 2025, erlebten die europäischen Börsen einen flächendeckenden Ausverkauf. Die Schwäche kam nicht überraschend, jedoch fiel das Ausmaß der Verluste alarmierend aus. Der Dax verlor 1,1 Prozent auf 23.850 Punkte, während der EuroStoxx50 ein Minus von 1,2 Prozent auf 5388 Punkte verzeichnete. Die Verluste bei kleineren Indizes wie MDax, SDax und TecDax lagen sogar zwischen 1,7 und 2,3 Prozent.
Ein Auslöser war die enttäuschend verlaufene Auktion 20-jähriger US-Staatsanleihen, die das Vertrauen der Kapitalmärkte in die Stabilität der US-Finanzen infrage stellte.
Finanzpolitische Risiken in den USA
Die derzeitige Situation in den USA sorgt weltweit für Stirnrunzeln. Die von Präsident Donald Trump durchgesetzten Steuersenkungen haben ein tiefes Loch in den US-Haushalt gerissen. Investoren zeigen sich zunehmend skeptisch, ob die USA auf Sicht ihre Schulden refinanzieren können.
Ein Marktstratege warnte: „Wenn selbst bei langen Laufzeiten kaum Nachfrage besteht, ist das ein klares Warnsignal für den globalen Kapitalmarkt.“
Technologiewerte besonders stark betroffen
Vor allem Technologietitel standen unter starkem Druck. Der TecDax fiel stärker als alle anderen Indizes, da risikoreiche Werte in Krisenzeiten zuerst verkauft werden. Die Investoren zogen ihr Kapital in Scharen ab, um in sicherere Anlageformen zu flüchten.
Ein Händler in Frankfurt bemerkte: „In solchen Phasen wollen alle gleichzeitig aus dem Markt raus – das verstärkt die Abwärtsdynamik enorm.“
Marktmechanismen verstärken den Abwärtstrend
Neben fundamentalen Unsicherheiten spielten auch technische Faktoren eine Rolle. Automatisierte Verkaufsprogramme verstärkten den Trend. Sobald bestimmte Kursmarken unterschritten wurden, kamen weitere Verkaufswellen ins Rollen. Der Handelstag endete mit einem Minus auf breiter Front.
Die Investoren setzen derzeit auf Vorsicht. Solange die Lage am US-Anleihemarkt nicht geklärt ist, dürfte sich das Börsenklima in Europa kaum nachhaltig erholen.