ETS II verteuert Mobilität: CO2-Börse trifft Autofahrer hart

ETS II verteuert Mobilität: CO2-Börse trifft Autofahrer hart

Markthandel ersetzt staatliche CO2-Preisbindung

Was bisher von nationalen Regierungen geregelt wurde, übernimmt ab 2027 der Markt: Der neue EU-weite Emissionshandel ETS II betrifft alle fossilen Brennstoffe für den privaten Gebrauch. Das betrifft Heizkosten ebenso wie den Spritpreis an der Tankstelle.

Erste Preise geben Einblick in die Zukunft

An der neuen CO2-Futures-Börse wurde der erste Preis bei 73 Euro je Tonne CO2 gehandelt. Das lässt für Autofahrer nichts Gutes erahnen. Sollten sich diese Werte halten, bedeutet das 18 Cent Mehrkosten pro Liter Benzin. Diese Entwicklung bestätigt Befürchtungen, die seit Monaten im Raum stehen.

Studien rechnen mit drastischen Mehrkosten

Prognosen zufolge könnte der CO2-Preis bis zum Ende des Jahrzehnts auf 149 bis 200 Euro steigen. ADAC-Experte Gerwens warnt: „Es droht eine Verteuerung um fast 40 Cent pro Liter.“ Bei einer weiter verschärften Klimapolitik könnten diese Werte noch übertroffen werden.

Regierung will Strompreise dämpfen

Statt einer direkten Kompensation durch ein Klimageld plant die Regierung Merz, die Einnahmen zur Strompreisstabilisierung zu verwenden. Das kommt zwar auch Haushalten zugute, gleicht aber die steigenden Tankkosten nicht aus. Lediglich die Pendlerpauschale wurde leicht angehoben.

Marktmechanismus statt Preiskontrolle

Das neue System soll langfristig zur Dekarbonisierung des Verkehrssektors beitragen. Dabei ist klar: Wer sich nicht für emissionsarme Alternativen entscheidet, zahlt deutlich mehr. Die über ETS II entstehenden Verbrauchskosten sind damit ein zentraler Bestandteil der künftigen Umweltpolitik.

Die Anzeichen verdichten sich, dass Tanken für Millionen ab 2027 ein spürbar teureres Unterfangen wird.

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