Kooperationspläne zur Waffenproduktion in Europa
Die US-amerikanische Firma Lockheed Martin und der deutsche Rüstungskonzern Rheinmetall wollen künftig enger zusammenarbeiten. Ziel ist es, Raketen und Flugkörper gemeinsam in Europa herzustellen und zu vermarkten.
Die Unternehmen haben dazu eine Absichtserklärung unterzeichnet. Sie bezeichnen sich darin als künftiges „europäisches Kompetenzzentrum für Raketenentwicklung und -vertrieb“. Bevor das Vorhaben realisiert wird, müssen allerdings noch die Regierungen beider Länder zustimmen.
Verstärkte Integration europäischer Verteidigungstechnik
Die Kooperation baut auf bestehenden Projekten auf, insbesondere auf der Beteiligung Rheinmetalls am F-35A-Programm. Der Konzern kündigte an, ab Juli Rumpfkomponenten des Tarnkappenjets in Nordrhein-Westfalen zu fertigen.
„Diese Partnerschaft ist ein Schritt zur Stärkung europäischer Verteidigungskapazitäten“, hieß es in der Mitteilung.
Industriepolitisches Signal aus Düsseldorf und Washington
Mit dem Projekt senden die Partner ein deutliches Signal: Europa soll als Standort für moderne Raketenwaffensysteme gestärkt werden. Dabei geht es nicht nur um industrielle Produktion, sondern auch um Zertifizierung, Lizenzierung und den gesamten Vertrieb.
Die europäische Waffenproduktion könnte durch diesen Schritt weniger abhängig von US-Importen werden und eigene Strukturen ausbauen.
Technologische Weiterentwicklung für die Bundeswehr
Bereits im Vorjahr hatten Rheinmetall und Lockheed Martin ein gemeinsames Mehrfachraketenwerfer-Programm gestartet. Dieses befindet sich aktuell in der Erprobung und wird als potenzielles Waffensystem für die deutsche Bundeswehr gehandelt.
Mit der neuen Vereinbarung wird die technische Weiterentwicklung dieser Systeme auf eine breitere Basis gestellt, was auch die internationale Wettbewerbsfähigkeit steigern dürfte.