Von Märkte reagieren nervös auf politische Signale
Die europäischen Börsen haben am Freitagmittag deutlich nachgegeben. Sowohl der Dax als auch der Euro-Stoxx-50 verloren jeweils 1,7 Prozent. Grund für den Rückgang sind verschärfte Zolldrohungen von Donald Trump, die das Vertrauen der Anleger in eine baldige Stabilisierung der Handelsbeziehungen erschüttern.
Technologiewerte im freien Fall
Am stärksten traf es erneut die Technologiebranche: Mit einem Minus von 1,9 Prozent führen sie die Liste der Verlierer an. Unternehmen wie SAP verloren 1,8 Prozent, Infineon sogar 2,3 Prozent. Ein Händler erklärte: „Die übertriebene Hoffnung auf Zinssenkungen in den USA weicht nun der Realität.“ Selbst starke Vorlagen von US-Techriesen wie Meta und Apple konnten keine Trendwende einleiten.
Defensive Branchen können sich behaupten
Defensive Sektoren wie Nahrungsmittel und Versorger hielten sich besser und verbuchten nur leichte Verluste von bis zu 0,4 Prozent. Dagegen rutschten exportorientierte Branchen wie Automobilwerte um 1,4 Prozent und der Pharmasektor um 1,6 Prozent ab – letzterer gilt als besonders anfällig für politische Eingriffe.
Charttechnischer Rückschlag für den Dax
Der Dax durchbrach die monatelange Seitwärtsbewegung nach unten und unterschritt die wichtige Marke von 23.950 Punkten. Dies löste automatische Anschlussverkäufe aus. Der Index wurde zuletzt mit 23.657 Punkten gehandelt. „Die Seitwärtsbewegung aus dem ganzen Juli haben wir kaputt gemacht,“ kommentierte ein Marktteilnehmer. Sollte der Bereich von 23.600 Punkten nicht halten, droht ein Rückfall auf die Tiefstände vom Juni über 23.000 Punkten.
Gewinnwarnungen belasten zusätzlich
Zu den politischen Risiken kommen zahlreiche Gewinnwarnungen, die die Unsicherheit der Anleger verstärken. Diese Kombination aus geopolitischen Spannungen und schwachen Unternehmensausblicken sorgt für erhöhten Verkaufsdruck und könnte den Druck auf die Märkte weiter erhöhen.
