Bürger lehnen Abschaffung von Bargeld klar ab
Die Deutschen sprechen sich in einer aktuellen Befragung deutlich für den Erhalt von Bargeld aus. 69 Prozent der Befragten gaben an, dass sie auch künftig nicht auf Münzen und Scheine verzichten möchten. Damit ist die Ablehnung einer rein digitalen Zahlungswelt deutlich verankert – trotz der sinkenden Bargeldnutzung im Alltag.
Bargeld als gesellschaftliches Fundament
Besonders interessant: 72 Prozent der Umfrageteilnehmer stufen die Rolle von Bargeld für die Gesellschaft als „ziemlich wichtig“ oder sogar „sehr wichtig“ ein. Für viele ist Bargeld mehr als ein Zahlungsmittel – es gilt als Symbol für Unabhängigkeit und soziale Teilhabe. Die Bundesbank betont: „Ein funktionierendes Bargeldsystem ist ein Grundpfeiler unserer Zahlungsinfrastruktur.“
Digitale Alternativen nehmen dennoch zu
Der Rückhalt für Bargeld steht im Kontrast zu einer anderen Entwicklung: Im Zeitraum von 2017 bis 2023 hat sich der Anteil barer Transaktionen von rund 75 Prozent auf unter 50 Prozent reduziert. Verbraucher nutzen zunehmend Kartenzahlung, Smartphone-Apps oder Online-Zahlungssysteme – ein Trend, der durch pandemiebedingte Kontaktvermeidung zusätzlich befördert wurde.
Bundesbank sieht Handlungsbedarf
Angesichts der Zahlen fordert die Bundesbank, Bargeld dürfe nicht aus dem Alltag verschwinden. Zwar sei es weiterhin gesetzliches Zahlungsmittel, aber seine tatsächliche Akzeptanz und Verfügbarkeit müsse auch künftig gewährleistet bleiben. „Bargeld braucht aktiven Schutz und politische Unterstützung“, so die Zentralbank in ihrer Bewertung der Studienergebnisse.
Bargeld bleibt Vertrauensanker
Die Beliebtheit von Bargeld beruht laut Experten nicht zuletzt auf dem hohen Maß an Kontrolle, das es den Nutzern bietet. Zahlungen lassen sich nachvollziehbar tätigen – ohne dass persönliche Daten preisgegeben werden. „Das physische Geld ist für viele Menschen ein Symbol von Sicherheit und Kontrolle über das eigene Leben“, so eine Einschätzung aus dem Bericht.