Die Europäische Union hat als Reaktion auf die US-Zölle einen umfassenden Vorschlag zur Beilegung des Handelsstreits gemacht. Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen erklärte, dass die EU bereit sei, die Zölle auf Industriegüter beiderseits abzuschaffen, und betonte: „Europa ist immer zu einem guten Geschäft bereit.“ Das Null-für-Null-Angebot umfasst eine vollständige Abschaffung der Zölle auf Industriegüter zwischen der EU und den USA.
Zölle erhöhen den Druck auf die Industrie
Trotz der Zollpolitik von Donald Trump und der massiven Zölle, die seit dem 3. April auf US-Autos und -Teile gelten, bleibt die EU entschlossen, eine Verhandlungslösung zu finden. Der Automobilsektor und andere Industrien sind von den neuen Zöllen betroffen, was die Handelsbeziehungen weiter belastet. Von der Leyen betonte jedoch, dass die EU weiterhin auf Verhandlungen setzt, während gleichzeitig Gegenmaßnahmen vorbereitet werden. „Es geht darum, dass wir in dieser Situation nicht in einen Handelskrieg geraten“, sagte Robert Habeck, der Bundeswirtschaftsminister.
Mögliche Vergeltungsmaßnahmen: EU plant Gegenmaßnahmen
Falls die USA ihre Zollpolitik fortsetzen, bereitet die EU die Einführung von Gegenzöllen vor. Diese könnten ab Mitte April schrittweise eingeführt werden, mit weiteren Erhöhungen bis Mitte Mai. Die EU-Kommission arbeitet eng mit den Mitgliedstaaten zusammen, um adäquate Maßnahmen zu ergreifen. Maroš Šefčovič, der EU-Handelskommissar, bezeichnete die US-Zollpolitik als „Paradigmenwechsel im globalen Handelssystem“ und unterstrich die Bedeutung einer globalen Reaktion.
In Erwägung gezogen wird auch ein stärkeres Vorgehen gegen US-Digitalkonzerne, um den wirtschaftlichen Druck auf die USA zu erhöhen. Deutschland und Frankreich haben sich dafür ausgesprochen, US-Firmen durch Patentaussetzungen oder Zugangssperren zu öffentlichen Aufträgen zu konfrontieren. Diese Maßnahmen sollen die US-Wirtschaft zwingen, die Zollpolitik zu überdenken und eine fairere Handelsvereinbarung zu erzielen.