In Deutschland tobt aktuell eine der schwersten Grippewellen der letzten Jahre. Laut dem Robert Koch-Institut (RKI) leiden derzeit etwa 7,9 Millionen Menschen an einer akuten Atemwegserkrankung, mit einer besonders hohen Belastung bei Schulkinder. Die Zahlen steigen weiter und die Lage bleibt angespannt.
Besonders betroffen: Schulkinder und Erwachsene zwischen 35 und 59 Jahren
Die Anzahl der Neuerkrankungen ist in der vergangenen Woche besonders bei Schulkindern und den 35- bis 59-Jährigen gestiegen. Bei allen anderen Altersgruppen sanken die Zahlen leicht. Aktuell liegt die Zahl der Erkrankten bei 9.400 pro 100.000 Einwohnern – nur ein leichter Rückgang im Vergleich zur Vorwoche. Im Vergleich zu den Vorjahren hat sich die Zahl der Atemwegserkrankungen seit dem Jahreswechsel mehr als verdreifacht.
Grippe dominiert das Infektionsgeschehen
In diesem Jahr dominieren Grippeviren das Infektionsgeschehen. Vor allem Influenza A- und B-Viren werden immer häufiger in den Proben nachgewiesen. Carsten Watzl, Immunologe, erklärt, dass die starke Grippewelle zum Teil durch sogenannte Nachholeffekte bedingt sein könnte. Während der Corona-Pandemie seien Infektionen mit anderen Atemwegserregern durch Maßnahmen verhindert worden. Watzl geht davon aus, dass diese durch die geringe Zahl an Infektionen nun „nachgeholt“ werden.
Höhere Krankenhauseinweisungen und Krankenhausaufenthalte
Ein weiterer Aspekt, der die Dramatik der Situation verdeutlicht, ist die hohe Zahl an Krankenhauseinweisungen. Besonders alarmierend sind die Fallzahlen bei Kindern. Der pädiatrische Infektiologe Roland Elling von der Kinder- und Jugendklinik Freiburg berichtet von ungewöhnlich vielen intensivmedizinischen Behandlungen aufgrund von Influenza, was die Klinik vor enorme Herausforderungen stellt.
Impfen bleibt wichtig: Empfehlungen der Ständigen Impfkommission
Die Ständige Impfkommission empfiehlt nach wie vor, sich gegen die Grippe impfen zu lassen, insbesondere für Risikogruppen wie ältere Menschen und chronisch Kranke. Obwohl es keine allgemeine Impfempfehlung für Kinder gibt, zeigt sich, wie relevant die Prävention und die Grippeimpfung in diesem Jahr sind. Angesichts der hohen Zahl an Erkrankungen, insbesondere bei Schulkinder, sind weiterhin Vorsichtsmaßnahmen und eine schnelle Reaktion notwendig.
Grippewelle bleibt bedrohlich
Die aktuelle Grippewelle 2025 sorgt in Deutschland für eine hohe Belastung im Gesundheitswesen und eine besorgniserregende Zunahme an schwerwiegenden Krankheitsverläufen. Besonders Schulkinder sind betroffen. Experten empfehlen weiterhin eine jährliche Grippeimpfung und weisen auf die Bedeutung von Präventionsmaßnahmen hin, um die Ausbreitung der Grippe einzudämmen.