Kraftstoffpreise ziehen spürbar an
Autofahrer in Deutschland müssen sich erneut auf höhere Kosten einstellen: Der ADAC verzeichnet in seiner aktuellen Auswertung einen deutlichen Anstieg der Spritpreise. Innerhalb einer Woche legte Diesel um 4,2 Cent pro Liter zu und kostet nun im bundesweiten Durchschnitt 1,607 Euro. Super E10 verteuerte sich um 2,1 Cent und liegt aktuell bei 1,677 Euro pro Liter.
Die Preisentwicklung betrifft nahezu alle Tankstellenbetreiber gleichermaßen und trifft insbesondere Pendler und Berufskraftfahrer, die auf Diesel angewiesen sind.
Rohöl und Heizperiode treiben die Kosten
Als Hauptgrund für die Verteuerung nennt der ADAC den zuletzt gestiegenen Rohölpreis, der sich derzeit auf über 90 US-Dollar je Barrel bewegt. Verantwortlich dafür sind unter anderem Förderkürzungen der OPEC-Staaten sowie eine erhöhte Nachfrage aus Asien.
Darüber hinaus beginnt nun die Heizsaison, was den Markt zusätzlich belastet. Diesel und Heizöl ähneln sich in ihrer chemischen Zusammensetzung, sodass ein stärkerer Bedarf an Heizöl auch die Dieselpreise nach oben treibt. Der ADAC bezeichnet die aktuelle Preisentwicklung daher als „überzogen“ und sieht insbesondere beim Diesel ein Ungleichgewicht zwischen Markt und Endpreis.
Ungewöhnlich kleiner Preisabstand zwischen Diesel und Benzin
Bemerkenswert ist der derzeit geringe Unterschied zwischen den Kraftstoffsorten: Der Abstand zwischen Diesel und Super E10 liegt aktuell bei nur 7 Cent pro Liter – deutlich weniger als in den Jahren zuvor, als er meist zwischen 15 und 20 Cent betrug.
Ein Sprecher des ADAC betonte: „Das aktuelle Preisniveau steht in keinem Verhältnis zu den Produktions- und Steuerkosten. Diesel ist momentan überbewertet.“ Diese Entwicklung lässt darauf schließen, dass die Preisanpassungen an den Zapfsäulen schneller erfolgen als es die Marktlage rechtfertigt.
Wann sich Tanken besonders lohnt
Um die steigenden Kosten abzufedern, empfiehlt der ADAC, abends zu tanken. Zwischen 18 und 22 Uhr sind die Preise im Durchschnitt am niedrigsten, während sie am frühen Morgen ihren Höhepunkt erreichen.
Zudem können Autofahrer mit bewussterem Fahrverhalten, korrektem Reifendruck und regelmäßiger Wartung den Kraftstoffverbrauch deutlich senken. Wer auf Preisvergleichs-Apps zurückgreift, spart nach Angaben des Automobilclubs monatlich bis zu 15 Euro.
Aussicht: Weiter steigende Energiepreise möglich
Auch in den kommenden Wochen ist laut Marktbeobachtern keine Entspannung zu erwarten. Sollte der Ölpreis auf dem aktuellen Niveau bleiben oder weiter steigen, könnten die Kraftstoffkosten erneut zulegen. Hinzu kommen Unsicherheiten durch die geopolitische Lage im Nahen Osten und anhaltende Schwankungen auf den Energiemärkten.
Während viele Autofahrer bereits über hohe Lebenshaltungskosten klagen, zeichnet sich ab, dass Tanken in Deutschland auf absehbare Zeit teuer bleibt – insbesondere für Dieselfahrer, die weiterhin überproportional belastet werden.

