Nissan GT-R verabschiedet sich nach 18 Jahren

Nissan GT-R verabschiedet sich nach 18 Jahren

Produktionsstopp nach fast zwei Jahrzehnten

Der traditionsreiche Supersportwagen Nissan GT-R ist Geschichte – zumindest vorerst. Im Werk Tochigi in Japan lief am 26. August 2025 der letzte Wagen des Typs R35 vom Band. Mit dieser Entscheidung endet eine Ära, die fast zwei Jahrzehnte lang automobile Spitzenleistung verkörperte. Insgesamt wurden in diesem Zeitraum rund 48.000 Exemplare produziert, davon über 1.800 Fahrzeuge in Deutschland. Das finale Modell, eine Premium Edition T-Spec im charakteristischen Farbton Midnight Purple, verbleibt in Japan.

„Godzilla“ als Symbol japanischer Ingenieurskunst

Seit seinem Marktdebüt im Jahr 2007 galt der GT-R als kompromissloser Sportwagen und erhielt schnell den Spitznamen „Godzilla“. Er war der erste GT-R, der nicht nur in ausgewählten Regionen wie Japan oder Großbritannien, sondern weltweit erhältlich war – auch in Märkten mit Linkslenkung. Mit seinem für Supersportwagen vergleichsweise schlichten Coupé-Design verband er Understatement mit höchster Leistungsfähigkeit und prägte das Segment dauerhaft.

Technik auf höchstem Niveau

Herzstück des R35 war der von Hand gefertigte 3,8-Liter-V6-Bi-Turbo-Motor (VR38DETT). Ein kleines Team von nur neun hochspezialisierten Fachleuten, die sogenannten „Takumi“, montierte jedes Aggregat individuell. Diese Einzigartigkeit wurde durch eine Plakette mit dem Namen des zuständigen Monteurs dokumentiert. Ergänzt durch das ATTESA-ET-S-Allradsystem und eine Transaxle-Konstruktion mit Getriebe im Heck erreichte der GT-R eine ideale Balance. Die Leistung wuchs im Laufe der Bauzeit von 480 PS auf bis zu 600 PS in der NISMO-Version.

Erfolge auf der Rennstrecke

Der GT-R stellte seine Leistungsfähigkeit regelmäßig unter Beweis. Auf der Nürburgring-Nordschleife fuhr er Zeiten, die ihn in die Liga der europäischen Supersportwagen hoben: von 7:26 Minuten für die erste Serienversion bis hin zu 7:08 Minuten im NISMO mit Rennstreckenpaket. Darüber hinaus feierte das Modell Siege in der japanischen SUPER GT-Meisterschaft und im Bathurst 12-Stunden-Rennen. Diese Erfolge zementierten seinen Ruf als eines der leistungsfähigsten Serienfahrzeuge der Welt.

Ende in Europa bereits 2022

In Europa war die Karriere des GT-R schon 2022 beendet worden, da neue Lärmschutzrichtlinien einen weiteren Verkauf unmöglich machten. Bis dahin wurden in Deutschland seit der Markteinführung 1.819 Fahrzeuge neu zugelassen, das stärkste Jahr war 2009 mit 220 Einheiten. Trotz des Produktionsstopps kündigte Nissan an, dass der Name GT-R nicht verschwinden werde. Produktchef Ivan Espinosa betonte: „Dies ist kein endgültiger Abschied. Der GT-R wird zurückkehren.“ Ob die nächste Generation mit Hybrid- oder Elektroantrieb ausgestattet sein wird, bleibt offen.

Quelle: Nissan

Krise bei Nissan verschärft Unsicherheit

Der Abschied des R35 fällt in eine Zeit, in der Nissan vor massiven Herausforderungen steht. Ein Manager warnte bereits: „Uns bleiben nur 12 bis 14 Monate, um zu überleben.“ Damit hängt auch die Zukunft eines möglichen Nachfolgers vom Erfolg des Unternehmens in den kommenden Jahren ab. Fest steht: Der GT-R hat Maßstäbe gesetzt, die es für Nissan künftig zu übertreffen gilt.

Quelle: Google Finanzen

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