Rheinmetall und Lockheed Martin vertiefen Kooperation

Rheinmetall und Lockheed Martin vertiefen Kooperation

Neue Perspektiven für Raketenproduktion in Deutschland

Die Zusammenarbeit zwischen Rheinmetall und dem US-Rüstungskonzern Lockheed Martin gewinnt an Dynamik. Beide Unternehmen führen derzeit intensive Gespräche über eine erweiterte Produktion von Raketen in Deutschland. Geplant ist, die Modelle ATACMS und Hellfire künftig im niedersächsischen Unterlüß herzustellen, wo Rheinmetall am Mittwoch offiziell ein neues Werk in Betrieb genommen hat.

Werkserweiterung schafft zusätzliche Kapazitäten

Das hochmoderne Werk in Unterlüß soll künftig als zentrale Fertigungsstätte dienen. Dennis Göge, Europa-Chef von Lockheed Martin, erklärte: „Wir sprechen bereits aktiv über zusätzliche Fertigung. Die Erweiterung des Standorts Unterlüß verschafft unserer Zusammenarbeit bei der Raketen- und Lenkflugkörperproduktion noch mehr Möglichkeiten.

Die Anlage unterstreicht die Ambitionen Rheinmetalls, sich nicht nur als Zulieferer, sondern als vollwertiger Partner in der internationalen Rüstungsindustrie zu etablieren.

Kooperation mit langer Vorgeschichte

Die beiden Konzerne kooperieren bereits in anderen Bereichen, etwa beim Bau von Flugzeugkomponenten. Im Frühjahr hatten sie zudem eine Absichtserklärung zur gemeinsamen Raketenproduktion unterzeichnet. Mit der neuen Anlage rückt die Realisierung dieser Pläne nun deutlich näher.

Für beide Partner ist der Schritt strategisch wichtig: Während Lockheed Martin seine Präsenz in Europa stärkt, positioniert sich Rheinmetall als verlässlicher Produzent für westliche Waffensysteme.

ATACMS und Hellfire im Fokus

Bei den Verhandlungen geht es um zwei bekannte Raketentypen:

  • Die ATACMS (Army Tactical Missile System) gilt als taktische Präzisionswaffe mit großer Reichweite. Sie wird von der US-Armee seit vielen Jahren eingesetzt.
  • Die Hellfire-Rakete ist vor allem durch den Einsatz auf Drohnen und Kampfhubschraubern bekannt. Sie wird weltweit geschätzt, da sie gezielte Schläge gegen Panzerfahrzeuge und befestigte Stellungen ermöglicht.

Beide Systeme sind fester Bestandteil moderner Verteidigungsstrategien und erfreuen sich hoher Nachfrage in westlichen Bündnissen.

Signal für Europas Verteidigungsindustrie

Die mögliche Produktion dieser Raketen in Deutschland hat auch eine geopolitische Dimension. Sie würde die Lieferketten innerhalb Europas sichern, die Abhängigkeit von den USA verringern und zugleich die transatlantische Partnerschaft festigen.

Mit der Investition in Unterlüß stärkt Rheinmetall seine Rolle als Schlüsselakteur der europäischen Verteidigungsindustrie. Die Kooperation mit Lockheed Martin zeigt zudem, dass die enge Verzahnung zwischen amerikanischen und europäischen Rüstungsunternehmen weiter voranschreitet.

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