Währungsumstellung in Bulgarien rückt in greifbare Nähe
Die Europäische Kommission hat erklärt, dass Bulgarien alle wirtschaftlichen Voraussetzungen für die Einführung des Euro erfüllt. Der Lew, bislang die nationale Währung, wird ab Januar 2026 durch den Euro ersetzt.
Ursula von der Leyen kommentierte die Entscheidung: „Der Euro stärkt Bulgariens Wirtschaft und schafft echte Perspektiven.“ Als 21. Mitglied der Eurozone erhofft sich das Land mehr Stabilität, Vertrauen und Kapitalzufluss.
Sozioökonomische Herausforderungen bleiben bestehen
Trotz der positiven Bewertung der Kommission bleibt Bulgarien eines der ärmsten EU-Länder. Das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf liegt weiterhin auf dem letzten Platz im EU-Vergleich. Die Entscheidung zur Euro-Einführung war lange geplant, musste jedoch verschoben werden – insbesondere wegen der Inflationsrate von 9,5 % im Jahr 2023.
Derzeit sorgt die Entscheidung in der Bevölkerung für Spannung und Kritik. Einige Gruppen fürchten Preissteigerungen und einen Verlust an nationaler Identität.
Österreich droht EU-Sanktionen
Während Bulgarien voranschreitet, gerät Österreich in die Kritik: Die Kommission will ein Strafverfahren wegen zu hoher Staatsverschuldung einleiten. 2024 betrug das öffentliche Defizit 4,7 % des BIP. Damit verstößt das Land gegen die EU-Vorgaben zur Haushaltsdisziplin.
EU-Kommissar Valdis Dombrovskis äußerte sich klar: „Wir werden dem Rat empfehlen, ein Verfahren gegen Österreich wegen eines übermäßigen Defizits zu eröffnen.“
Ausblick auf Sparmaßnahmen
Die österreichische Regierung sieht sich zu drastischen Einschnitten gezwungen. Bis zum Jahr 2029 sollen 54 Milliarden Euro eingespart werden. Die Ursachen für das Defizit liegen unter anderem in hohen Sozialausgaben, Inflationsausgleich und geringer Wirtschaftsdynamik.
Die Kommission wird nun eine förmliche Prüfung durchführen. Danach entscheidet der Rat der EU-Finanzminister, ob verbindliche Sparmaßnahmen beschlossen werden.