Börsianer rechnen mit seitlicher Bewegung im Juni
Nach Monaten steigender Kurse zeichnet sich an den deutschen Finanzmärkten eine Phase der Beruhigung ab. Analysten und Händler erwarten, dass sich der DAX demnächst in eine Seitwärtsbewegung verabschiedet.
Ein erfahrener Marktbeobachter äußerte:
„Der DAX könnte nun zur Seite abkippen – das Sommerloch beginnt.“
Damit ist eine typische Marktphase gemeint, in der sich die Kurse ohne klaren Trend entwickeln und die Umsätze rückläufig sind.
Dividendenstarke Branchen verlieren an Attraktivität
Ein Grund für das nachlassende Momentum liegt im Auslaufen der Dividendensaison. In wichtigen Sektoren wie Automobil, Chemie und Versicherungen sind die Gewinnausschüttungen bereits erfolgt.
Laut Analysten verlieren diese Titel dadurch kurzfristig an Reiz.
„Die Dividenden sind raus – jetzt sinkt das Kaufinteresse merklich“, so die Einschätzung eines Strategen.
Viele Anleger nutzen den Moment, um Gewinne mitzunehmen oder sich bis zum Herbst von riskanteren Positionen zurückzuziehen.
Charttechnik signalisiert begrenzten Spielraum
Charttechnisch notiert der DAX zwischen einem soliden Unterstützungsbereich bei 23.250 bis 23.500 Punkten und einem technischen Widerstand am Rekordstand von 24.326 Punkten.
Zwischen diesen Marken könnte sich der Index in den kommenden Wochen aufhalten. Neue Impulse fehlen, was eine Konsolidierungsphase wahrscheinlich macht.
Zinspolitik als möglicher Wendepunkt
Im Zentrum der Aufmerksamkeit steht die nächste Sitzung der Europäischen Zentralbank. Viele Anleger hoffen auf Hinweise, ob und wann weitere Zinsschritte folgen.
Bis zum Verfallstag an der Terminbörse Eurex Mitte Juni dürfte sich die Handelsspanne einengen. Danach erwarten viele Profis den Beginn der saisonalen Sommerflaute, in der die Volatilität meist deutlich sinkt.
Ein Händler sagte:
„Ohne neue geldpolitische Impulse und mit abnehmender Liquidität ist nicht viel Bewegung zu erwarten.“