Bohnenkaffee verteuert sich spürbar im Supermarktregal
Für deutsche Konsumenten wird Kaffeetrinken zunehmend zur Kostenfrage. Die Preise für Bohnenkaffee sind laut aktuellen Angaben im April 2025 um 12,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen.
Der Preissprung liegt damit klar über dem allgemeinen Verbraucherpreisindex, der nur um 2,1 Prozent anzog. Auch im Vergleich zu anderen Lebensmitteln ist Kaffee auffällig: Die Lebensmittelpreise stiegen im selben Zeitraum lediglich um 2,8 Prozent.
Importkosten treiben Kaffeeinflation an
Hintergrund der Entwicklung ist vor allem der starke Anstieg der Einfuhrpreise für Rohkaffee. Diese lagen im April 2025 über 50 Prozent höher als ein Jahr zuvor.
Ein Sprecher des Bundesamts erklärte:
„Besonders Ernteausfälle und gestörte Lieferketten haben die Preise im Ursprung massiv in die Höhe getrieben.“
Die Importe aus Lateinamerika stiegen im Preis um 61,8 Prozent, aus Asien um 43,8 Prozent, aus Afrika um 23,2 Prozent.
Selbst verarbeitete Produkte, etwa entkoffeinierter oder bereits gerösteter Kaffee, verzeichneten einen Aufschlag von 35,8 Prozent.
Erzeugerpreise zeigen deutlich nach oben
Die Inlandspreise spiegeln die gestiegenen Importkosten deutlich wider. Für nicht entkoffeinierten Röstkaffee mussten Erzeuger im April 43,3 Prozent mehr bezahlen als ein Jahr zuvor. Entkoffeinierter Röstkaffee wurde sogar um 45,2 Prozent teurer.
Vergleicht man mit April 2021, ergibt sich ein Preisanstieg von 86,1 Prozent für normale und 78,7 Prozent für entkoffeinierte Sorten.
Ein Kaffeeröster aus Hessen sagte:
„Die Kostenlawine bei Rohkaffee ist kaum noch zu stoppen – wir können das nicht mehr vollständig abfedern.“
Deutschland importiert mehr Kaffee trotz Preisanstieg
Interessanterweise wurden trotz der Teuerung mehr Bohnen und geröstete Ware importiert. Im Jahr 2024 lag die Gesamtmenge bei 1,25 Millionen Tonnen, was einem Anstieg von 14,1 Prozent gegenüber 2023 entspricht.
Brasilien bleibt unangefochten Spitzenreiter: Mit 41,4 Prozent Marktanteil bei den Importen steuerte das Land über 500.000 Tonnen zur deutschen Versorgung bei.
Weitere wichtige Herkunftsländer waren Vietnam (202.000 Tonnen), Honduras, Kolumbien, sowie kleinere Anteile aus Uganda, Italien und Peru.