Erwerbslosigkeit in Deutschland nimmt überraschend zu

Erwerbslosigkeit in Deutschland nimmt überraschend zu

Mehr als 2,9 Millionen ohne Arbeit im Mai

Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist laut aktuellem Bericht der Bundesagentur für Arbeit deutlich gestiegen. Im Mai waren 2.919.000 Personen arbeitslos gemeldet, das sind 197.000 mehr als im Vorjahr – ein Plus von 7 Prozent.

Die Arbeitslosenquote stieg im Jahresvergleich von 5,8 auf 6,2 Prozent. Der Grund sei laut Behörde die anhaltend schwache Konjunktur, die sich nun immer stärker auf die Beschäftigungslage auswirke.

Ein Sprecher der Behörde stellte klar: „Wir sehen eine zunehmende Zurückhaltung bei Neueinstellungen, insbesondere im verarbeitenden Gewerbe und im Dienstleistungsbereich.

Südstaaten unter Druck – dennoch mit niedrigsten Quoten

Am stärksten stieg die Erwerbslosigkeit im wirtschaftsstarken Bayern, das einen Zuwachs von 13,5 Prozent verzeichnete. Auch Baden-Württemberg (plus 10,3 Prozent) und Berlin (plus 9,4 Prozent) lagen klar über dem Schnitt.

Trotz des starken Anstiegs bleibt Bayern mit 3,9 Prozent weiterhin das Bundesland mit der niedrigsten Arbeitslosenquote, gefolgt von Baden-Württemberg mit 4,5 Prozent.

In anderen Regionen wie Thüringen (3,7 Prozent Anstieg) oder Mecklenburg-Vorpommern (1,8 Prozent) fiel der Zuwachs vergleichsweise moderat aus.

Höchste Quoten in Bremen, Berlin und Ostländern

Die höchsten Quoten verzeichneten die Stadtstaaten. Bremen lag bei 11,5 Prozent, Berlin bei 10,2 Prozent, und Hamburg bei 8,3 Prozent. Auch in Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern und Nordrhein-Westfalen lagen die Quoten über 7,8 Prozent – damit allesamt deutlich über dem Bundesdurchschnitt.

Im Gegensatz dazu hielten sich die Werte in Rheinland-Pfalz (5,4 Prozent), Hessen (5,7 Prozent) und Schleswig-Holstein (5,8 Prozent) unter der Sechs-Prozent-Marke.

Hohe Differenz zwischen In- und Ausländern

Besonders deutlich ist der Unterschied zwischen deutschen und ausländischen Arbeitslosen. Während die Zahl der arbeitslosen Ausländer bei 1.078.755 Personen lag, waren 1.840.372 Deutsche arbeitslos gemeldet.

Die Quote unter ausländischen Staatsangehörigen lag bei 14,6 Prozent, unter Deutschen bei 4,6 Prozent. Das bedeutet, dass Ausländer mehr als dreimal so häufig ohne Arbeit sind wie Deutsche.

Im Jahresvergleich bedeutet das für Ausländer ein Plus von 5,7 Prozent, für Deutsche 8,1 Prozent. Die Bundesagentur für Arbeit betonte hierzu: „Die Integration ausländischer Arbeitskräfte in den Arbeitsmarkt bleibt eine zentrale Herausforderung.

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