Nullwachstum trotz Milliardenpaket

Nullwachstum trotz Milliardenpaket

Die doppelte Krise der deutschen Wirtschaft

Zölle und Strukturprobleme als Doppelbelastung

Deutschland steht wirtschaftlich unter Druck. Die Wirtschaftsweisen haben ihre Wachstumsprognose für 2025 auf null Prozent gesenkt – und sehen die Ursache nicht nur im Ausland. Zwar stellt die Zollpolitik der USA eine direkte Bedrohung für die Exportwirtschaft dar, doch zugleich mangelt es im Inland an Reformdynamik und Investitionsschub.

Die Bedeutung des US-Marktes

Die Vereinigten Staaten sind Deutschlands Exportziel Nummer eins. 161,3 Milliarden Euro betrug das Exportvolumen im Vorjahr. Zölle und handelspolitische Unsicherheit könnten jedoch nicht nur direkte Kosten erzeugen, sondern auch die Investitionsbereitschaft deutscher Unternehmen schwächen. „Wenn sich der Handelskonflikt mit den USA zuspitzt, wird das Investitionen bremsen“, warnen die Gutachter.

Milliardenpaket – Chance mit Risiken

Die geplante Lockerung der Schuldenbremse ermöglicht zusätzliche Kredite für sicherheitsrelevante Bereiche und Infrastruktur. Doch das Geld müsse zielgerichtet verwendet werden, mahnt Achim Truger: „Je konsumorientierter die Mittel genutzt werden, desto größer ist das Risiko steigender Schuldenstandsquoten.

Die Experten kritisieren: Bereits jetzt sei ein Verschiebungsspielraum von 1,2 Prozent des BIP erkennbar – ohne gesicherte Wirkung auf das Wachstum. Strukturreformen müssten das Paket begleiten, um die Zustimmung auf EU-Ebene zu sichern.

Bürokratie und Transformation als Wachstumsbremse

Trotz guter Absichten bleibe der Bürokratieabbau weit hinter den Erwartungen zurück. Die jährlich 65 Milliarden Euro Verwaltungskosten wirken wie eine unsichtbare Steuer auf Unternehmen. Hinzu kommt der Druck durch den Strukturwandel: Dekarbonisierung, Digitalisierung und der demografische Wandel fordern gezielte Investitionen in neue Geschäftsmodelle.

Wirtschaft muss neue Wege gehen

Wir brauchen keine Subventionierung alter Arbeitsplätze, sondern Investitionen in neue Chancen“, betont Monika Schnitzer. Regionen, die vom Wandel besonders betroffen sind, müssten proaktiv unterstützt werden. Die wirtschaftliche Transformation sei kein Automatismus – sie müsse politisch gestaltet und gesellschaftlich begleitet werden.

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