Stressfrei durch die Feiertage: Tipps für Weihnachten

Stressfrei durch die Feiertage: Tipps für Weihnachten

Weihnachten steht für viele Familien im Zeichen von Zusammenhalt und Besinnlichkeit. Doch die hohen Erwartungen und der ungewohnte Alltag können Konflikte und Stress auslösen, insbesondere für Menschen mit psychischen Erkrankungen. Mit guter Vorbereitung und klaren Absprachen lassen sich viele Probleme vermeiden.

Hohe Erwartungen und ihre Risiken

„Die Familie kommt zusammen, und jeder hat bestimmte Vorstellungen, wie es ablaufen soll“, erklärt Johanna Löchner, Psychologin an der Universität Erlangen. Diese Erwartungen führen oft zu Spannungen, wenn Realität und Wunsch nicht übereinstimmen.

Der 22-jährige Jonas aus München, der mit Depressionen lebt, hat mit seiner Familie klare Regeln für die Feiertage aufgestellt: „Wenn etwas zu viel wird, darf man sich zurückziehen.“ Diese einfache Maßnahme hilft, stressige Situationen zu entschärfen.

Praktische Tipps für weniger Belastung

Dominique de Marné, Beraterin und selbst Betroffene, gibt konkrete Ratschläge, um Weihnachten entspannter zu gestalten:

  • Planung: Ein fester Zeitplan gibt Struktur und hilft, sich auf anstrengende Momente vorzubereiten.
  • Codewörter: Mit vertrauten Personen vereinbarte Signale ermöglichen unauffällige Hilfe, wenn die Situation belastend wird.
  • Tabuthemen: Vorab klären, welche Themen wie Arbeit oder Beziehung besser nicht angesprochen werden.
  • Pausen einplanen: Spaziergänge oder kurze Telefonate mit Freunden schaffen Erholung im Trubel.
  • Belohnungen: Nach stressigen Situationen kleine Freuden gönnen, wie einen Lieblingsfilm schauen oder ein Stück Kuchen genießen.
  • Gesundheit im Blick: Genug Wasser trinken, ausgewogen essen und ausreichend schlafen helfen, die Feiertage besser zu meistern.

Erwartungen realistisch halten

„Überhöhte Ansprüche schaden dem Miteinander“, so Löchner. Sie empfiehlt, die eigenen Erwartungen mit anderen Familienmitgliedern abzugleichen. Kompromisse und Offenheit tragen dazu bei, dass die Feiertage für alle angenehmer werden.

Umgang mit Konflikten

Falls es doch zu Streit kommt, ist Nachsicht wichtig. „Man sollte nicht zu hart mit sich selbst sein, sondern sich bewusst etwas Gutes tun“, rät de Marné. Anschließend könne man überlegen, wie sich ähnliche Situationen in Zukunft vermeiden lassen.

Wissen und Abgrenzung

Für Kinder von psychisch erkrankten Eltern betont Löchner die Bedeutung von Aufklärung. „Kinder sollten wissen: ‚Die Erkrankung hat nichts mit mir zu tun.‘ Dieses Verständnis hilft ihnen, sich besser abzugrenzen.“

Akzeptanz und Perspektiven

Weihnachten bringt unvermeidlich Herausforderungen mit sich. Doch mit Planung, klaren Regeln und Verständnis für andere können Konflikte minimiert und die Feiertage für alle angenehmer gestaltet werden. Und wenn etwas nicht wie geplant läuft, bleibt die Chance, im nächsten Jahr daraus zu lernen.

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