Politische Signale und Zinsfantasie bestimmen Märkte

Politische Signale und Zinsfantasie bestimmen Märkte

Verhaltener Auftakt an Europas Börsen

Die großen europäischen Handelsplätze starteten die neue Woche mit nur leichten Veränderungen. Anleger orientieren sich derzeit stark an geopolitischen Entwicklungen und den jüngsten Aussagen aus Washington. Das Gipfeltreffen zwischen US-Präsident Donald Trump und Russlands Staatschef Wladimir Putin wird von Analysten unterschiedlich bewertet. Besonders die Berenberg Bank sprach von einem „diplomatischen Gewinn für Putin“, da es weder zu neuen Sanktionen kam noch eine Waffenruhe beschlossen wurde.

Trump selbst betonte, dass die Initiative nun von der Ukraine ausgehen müsse: „Es liegt nun an der Ukraine, einen Deal zu machen.“ Beobachter sehen darin ein Signal, dass der US-Präsident sowohl Kiew als auch die europäischen Partner zu Zugeständnissen bewegen könnte.

Gespräche im Weißen Haus mit Selenskyj

Noch am selben Tag empfängt Trump Wolodymyr Selenskyj im Weißen Haus. Neben dem ukrainischen Präsidenten sollen auch führende Vertreter der Europäischen Union anwesend sein. Marktteilnehmer erhoffen sich von dem Austausch zwar keine sofortigen Ergebnisse, wohl aber ein Signal für mögliche Fortschritte im festgefahrenen Konflikt.

Blick auf die Zentralbanker in Jackson Hole

Neben der internationalen Politik richtet sich die Aufmerksamkeit der Märkte ab Donnerstag auf das jährliche Treffen der Zentralbanker in Jackson Hole. In diesem Jahr ist das Interesse besonders groß, da die US-Regierung die Federal Reserve zunehmend drängt, die Zinsen zu senken.

Die Commerzbank verweist auf die zuletzt schwächeren Konjunkturdaten und den schwachen US-Dollar als Argumente für eine geldpolitische Wende. Erwartete Zinssenkungen gelten an den Börsen als positiver Impuls, da sie Finanzierungskosten verringern und Investitionen fördern.

Dax und EuroStoxx im Minus

Der deutsche Leitindex Dax verlor zur Mittagszeit 0,3 Prozent und stand bei 24.280 Punkten. Auch der EuroStoxx50 gab nach, er fiel um 0,4 Prozent auf 5.427 Punkte. Händler führen die Verluste auf Zurückhaltung angesichts der geopolitischen Unsicherheit und der bevorstehenden geldpolitischen Weichenstellungen zurück.

Schwäche bei Währungen und Rohstoffen

Am Devisenmarkt blieb der Euro stabil bei 1,1674 US-Dollar. Auf den Rohstoffmärkten hingegen gaben die Ölpreise leicht nach. Die Sorte Brent fiel um 0,3 Prozent, während WTI um 0,4 Prozent nachgab. Analysten sehen die Ursachen in der schwächelnden Nachfrage und in den politischen Spannungen, die die Märkte verunsichern.

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