Deutsche Autobauer geraten durch US-Zölle unter Druck

Deutsche Autobauer geraten durch US-Zölle unter Druck

Trump-Zölle belasten Geschäftserwartungen spürbar

Die Stimmungslage in der deutschen Automobilbranche bleibt angespannt. Wie das IFO-Institut mitteilt, sank der Index für das Geschäftsklima im April auf minus 30,7 Punkte. Im Vormonat hatte der Wert noch bei minus 30,5 Punkten gelegen. Besonders belastend wirken sich die seit April geltenden US-Sonderzölle auf europäische Fahrzeugimporte aus.

Anita Wölfl, Branchenexpertin beim IFO, sieht die Entwicklung kritisch: „Die Anfang April in Kraft getretenen US-Zölle haben erste positive Geschäftsentwicklungen, insbesondere im europäischen Markt, quasi im Keim erstickt.“ Der Schritt von US-Präsident Donald Trump, einen 25-prozentigen Aufschlag auf Importautos zu verhängen, bringt zahlreiche Hersteller in eine schwierige Lage.

Lichtblick bei der Lage – Einbruch bei der Zuversicht

Immerhin bewerten die Unternehmen ihre aktuelle Situation etwas positiver als noch im März. Der entsprechende Teilwert kletterte von minus 39,6 auf minus 36,4 Punkte. Doch echte Entwarnung sieht anders aus: Die Zahlen bleiben auf einem historisch niedrigen Niveau.

Noch drastischer ist der Stimmungswandel bei den Prognosen. Die Erwartungen für die kommenden Monate fielen merklich – der Wert sank von minus 20,9 auf minus 24,8 Punkte. Die Unsicherheit über politische Entwicklungen, Handelsbarrieren und Kostenstrukturen scheint größer denn je.

Exportmarkt USA verliert an Attraktivität

Mit dem US-Markt bricht ein bedeutender Absatzpfeiler der Branche weg. Jährlich liefert die deutsche Automobilindustrie mehrere hunderttausend Fahrzeuge in die Vereinigten Staaten. Die Einführung der Importzölle von 25 Prozent macht diese Fahrzeuge deutlich teurer – ein erheblicher Wettbewerbsnachteil gegenüber US- und asiatischen Herstellern, die lokal produzieren.

Neben Absatzrückgängen drohen auch Produktionsverlagerungen ins Ausland, um höhere Kosten zu umgehen. Die Unternehmen stehen damit vor einer strategischen Neuausrichtung, bei der Rentabilität, Standortsicherheit und politische Planbarkeit neu bewertet werden müssen.

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