Energieüberschuss bringt Netz aus dem Gleichgewicht
Was als normaler Hochleistungstag für Spaniens Solarenergie begann, entwickelte sich zu einem landesweiten Stromausfall. Grund war eine ungewöhnlich hohe Einspeisung von Photovoltaikstrom, kombiniert mit technischen Ausfällen.
Wie der Netzbetreiber Red Eléctrica berichtet, kam es um 12:33 Uhr im Südwesten des Landes zu einem ersten Zwischenfall. Nur Sekunden später brach das gesamte Netz an mehreren Stellen zusammen.
Stromexporte nach Frankreich unmöglich
Einer der zentralen Knackpunkte war der Verbindungsverlust zur französischen Strominfrastruktur. Normalerweise könnte überschüssiger Strom ins Ausland verkauft oder abgeführt werden. Doch genau diese Sicherheitsventilfunktion fiel aus.
Die Folge: Massive Frequenzschwankungen innerhalb weniger Augenblicke und eine Netzüberlastung, die nicht mehr kontrolliert werden konnte.
Fehlende Reaktionszeit der Schutzmechanismen
Ein weiteres Problem war das Verhalten der verbauten Sicherheitsmechanismen:
Photovoltaikanlagen sollen sich automatisch vom Netz trennen, wenn eine kritische Frequenz überschritten wird. Dies geschah entweder nicht rechtzeitig oder gar nicht.
Die Konsequenz war eine ungebremste Überlastung, die laut Red Eléctrica zu einem Leistungsrückgang von 15 Gigawatt führte.
Netzbetreiber bestätigt indirekt die Verantwortung
In der Pressekonferenz erklärte ein Sprecher des Netzbetreibers:
„Die Rolle der erneuerbaren Energiequellen war in diesem Fall entscheidend.“
Der Vorfall zeigt, dass mit zunehmender Integration von Solar- und Windenergie neue Sicherheitsstrategien notwendig werden, um das Netz auch in Spitzenzeiten stabil zu halten.