Bahn investiert in Schienennetz-Digitalisierung

Bahn investiert in Schienennetz-Digitalisierung

Die Deutsche Bahn setzt auf eine umfassende Digitalisierung ihres Schienennetzes und investiert rund 6,3 Milliarden Euro, um die veraltete Infrastruktur zu modernisieren. Bis 2032 sollen Signale, Weichenantriebe und Stellwerke erneuert werden, um den Bahnverkehr effizienter und sicherer zu gestalten.

Sanierung des maroden Schienennetzes

Das deutsche Schienennetz ist 33.000 Kilometer lang und leidet unter zunehmendem Verfall. Besonders die Stellwerke und Leit- sowie Sicherungstechnik sind in einem schlechten Zustand und behindern einen reibungslosen Betrieb. Um dem entgegenzuwirken, sollen bis 2032 alle relevanten Komponenten erneuert werden. Ein zentrales Ziel ist es, durch die Digitalisierung den Zugverkehr schneller und sicherer zu machen.

Kooperation mit führenden Unternehmen

Für die Modernisierung hat die Deutsche Bahn mehrere Unternehmen beauftragt, darunter MerMec Deutschland, Hitachi Rail Deutschland, Alstom und Siemens Mobility in Zusammenarbeit mit Leonhard Weiss. Diese Partner werden die Digitalisierung der Technik vorantreiben und das Europäische Zugbeeinflussungssystem (ETCS) implementieren, das die Sicherheit des Bahnverkehrs erhöht und für eine bessere Steuerung sorgt.

Erneuerung und Sperrungen der Strecken

Um die Arbeiten zu realisieren, werden immer wieder Strecken gesperrt, was vorübergehende Beeinträchtigungen für die Fahrgäste mit sich bringt. Ein Beispiel dafür ist die Riedbahn zwischen Mannheim und Frankfurt, die im Jahr 2024 von der Sanierung betroffen ist. Diese Sperrungen werden notwendig sein, um die umfangreichen Modernisierungsmaßnahmen durchzuführen.

Finanzierung und Herausforderungen

Bahn-Infrastruktur-Vorstand Berthold Huber betont, dass die Digitalisierung des Netzes eine der größten Herausforderungen der nächsten Jahre darstellt. „In den nächsten Jahren wollen wir die Digitalisierung im Netz massiv vorantreiben“, so Huber. Doch trotz der Notwendigkeit, die Infrastruktur zu modernisieren, ist die langfristige Finanzierung noch unklar. Der Bund wird über die nötigen Mittel entscheiden müssen, da diese Investitionen nur mit öffentlichen Geldern realisiert werden können.

Zukunftsperspektiven und Auswirkungen für Fahrgäste

Die Sanierung und Digitalisierung des Schienennetzes werden zweifellos einen positiven Effekt auf den Bahnverkehr haben. Dennoch müssen Reisende in den kommenden Jahren mit Unannehmlichkeiten rechnen. „Es wird ein Tal der Tränen für die Bahnkunden bis 2030 geben“, so Huber, jedoch seien diese Maßnahmen notwendig, um auf lange Sicht ein zuverlässiges und zukunftsfähiges Bahnsystem zu schaffen.

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