US-Dollar profitiert von Annäherung im Zollstreit
Der US-Dollar hat am Montag kräftig zugelegt. Er stieg gegenüber dem Euro um 1,2 Prozent, der wiederum auf 1,1103 US-Dollar nachgab – ein Rückgang um mehr als 1 Prozent innerhalb eines Tages. Der Hauptgrund: eine Zwischenlösung im Handelskonflikt zwischen Washington und Peking.
Die 90-tägige Zollpause, auf die sich die beiden größten Volkswirtschaften verständigten, hat die Erwartung auf ein baldiges Abkommen verstärkt – und damit auch das Vertrauen in den Dollar.
Gegenseitige Zollsenkungen vereinbart
Die geplanten Maßnahmen sehen vor, dass sowohl die USA als auch China ihre Strafzölle von 125 auf 10 Prozent senken. In dieser Übergangsphase sollen die Verhandlungen fortgeführt werden. Dies deutet auf eine temporäre Entspannung in einem seit Jahren schwelenden Konflikt hin.
Ein Analyst erklärt:
„Der Markt preist die Hoffnung ein, dass eine Eskalation vermieden wird – das stützt den Dollar massiv.“
DAX legt weiter zu – doch Impuls lässt nach
Der DAX konnte seinen positiven Tagesstart zunächst fortsetzen, notierte am Mittag 1,2 Prozent fester bei 23.780 Punkten. Dennoch hat die Dynamik nachgelassen, denn mit dem Geld, das aus Europa in die USA fließt, verlieren einige Anleger das Interesse an europäischen Werten.
Ein Marktteilnehmer sagte:
„Das Kapital folgt der Perspektive – und aktuell signalisiert die US-Politik Entspannung, nicht Eskalation.“
Technische Analysten sehen weiteres Kurspotenzial
Trotz der kurzfristigen Zurückhaltung bleiben die technischen Ausblicke positiv. Der Analyse-Dienst „Mußler-Briefe“ identifiziert einen intakten Aufwärtstrend, der den DAX-Future auf bis zu 24.300 Punkte führen könnte. Umgerechnet würde das einem Kassa-DAX oberhalb von 24.000 Punkten entsprechen.
Dabei warnen Experten nicht vor einem Rückschlag:
„Ein Rücksetzer ist aktuell nicht zu erkennen – die Entwicklung bleibt stabil aufwärtsgerichtet.“
Währungsentwicklung im Fokus der Märkte
Während sich Aktien und Rohstoffe weitgehend stabil zeigen, bleibt der Devisenmarkt äußerst volatil. Der Euro, der am Morgen noch bei 1,1220 US-Dollar gehandelt wurde, fiel bis Mittag auf 1,1103 zurück. Auch andere europäische Währungen standen unter Druck.
Die Frage, wie es mit dem Status des US-Dollars als globale Leitwährung weitergeht, scheint vorerst beantwortet. Die Entwicklungen dieser Woche deuten darauf hin, dass der Greenback weiterhin als sicherer Hafen betrachtet wird – besonders in Phasen geopolitischer Entspannung.