Das Jahr 2025 wird die globalen Finanzmärkte vor erhebliche Herausforderungen stellen. Im Mittelpunkt stehen drei wirtschaftspolitische Kernbereiche: Handelspolitik, Budgetdefizite und Deregulierung. Besonders die USA unter Präsident Donald Trump könnten durch ihre Maßnahmen entscheidende Weichen stellen.
1. Handelspolitik und Zölle
Die Handelspolitik der USA wird das erste große Thema sein. Bereits in Trumps erster Amtszeit wurde der Freihandel durch Zölle und Technologiesanktionen gegen China stark eingeschränkt. Die Fortsetzung dieser Strategie zeichnet sich ab. Trump hat Zölle von bis zu 100 Prozent angekündigt, die sowohl strategische Industrien schützen als auch Einnahmen generieren sollen.
Die Märkte haben moderate Zölle bereits einkalkuliert. Sollten jedoch umfassende Zölle eingeführt werden, wären Wachstumsprognosen weltweit nach unten zu korrigieren. Besonders Europa könnte unter selektiven Handelsmaßnahmen leiden, da die EU im Vergleich zur US-Wirtschaft als schwächer und weniger flexibel gilt.
2. Budgetdefizite und Fiskalpolitik
Ein weiteres dominierendes Thema sind die wachsenden Budgetdefizite. Die USA streben unter Trump eine Reduktion des jährlichen Defizits auf drei Prozent an, gekoppelt mit einem Wachstum von ebenfalls drei Prozent. Zur Erreichung dieses Ziels setzt die Regierung auf eine gesteigerte Ölförderung, die niedrigere Energiepreise und eine gestärkte industrielle Basis ermöglichen soll.
Europa hingegen dürfte Schwierigkeiten haben, eine ähnliche Strategie zu verfolgen. Aufgrund politischer Rahmenbedingungen und geringerem Wachstumspotenzial sind vergleichbare Maßnahmen unwahrscheinlich. Besonders Deutschland könnte jedoch mit expansiver Fiskalpolitik eine führende Rolle übernehmen und die Eurozone stabilisieren.
3. Deregulierung
Die US-Regierung plant weitreichende Deregulierungsmaßnahmen. Ein neues „Department of Government Efficiency“, geleitet von Elon Musk und Vivek Ramaswamy, soll bürokratische Hürden abbauen und so Einsparungen ermöglichen. Dieser Ansatz könnte die US-Wirtschaft agiler machen und zusätzliche Wachstumspotenziale schaffen.
Europa hingegen setzt weiterhin auf Regulierung, etwa im Bereich Künstliche Intelligenz und Kryptowährungen. Diese zögerliche Haltung könnte die Wettbewerbsfähigkeit der EU weiter beeinträchtigen, da sie im Vergleich zu den USA bereits zurückliegt.
Marktausblick
Die Märkte setzen auf den Erfolg der US-Wirtschaftspolitik, solange extreme Maßnahmen wie umfassende Zölle ausbleiben. Europa bleibt abhängig von den Impulsen aus den USA, da eigene Wachstumsinitiativen begrenzt erscheinen. 2025 wird somit ein entscheidendes Jahr für die globale Wirtschaftsentwicklung und die Stabilität der Märkte.