Von Eine historische Premiere: Erstmals seit mehr als 100 Jahren gibt es eine direkte Zugverbindung zwischen Berlin und Paris. Der neue ICE startete am Montagmittag feierlich vom Berliner Hauptbahnhof und soll die beiden Hauptstädte in etwa acht Stunden miteinander verbinden.
Ein Symbol der deutsch-französischen Freundschaft
Der ICE verkehrt über Frankfurt Süd, Karlsruhe und Straßburg, bevor er in der französischen Hauptstadt ankommt. Gleichzeitig fuhr ein ICE aus Paris in Richtung Berlin. Bahn-Chef Richard Lutz bezeichnete die Verbindung als „Sinnbild der deutsch-französischen Zusammenarbeit“ und als Fundament eines geeinten Europas. Frankreichs Botschafter François Delattre sprach von einem „starken Signal“, das die Beziehungen beider Länder weiter stärke. Verkehrsminister Volker Wissing unterstrich, dass diese Verbindung „gelebte Freundschaft“ symbolisiere.
Große Nachfrage und günstige Preise
Die Deutsche Bahn meldet bereits hohe Buchungszahlen. Auch die Premierenfahrt sei nahezu ausgebucht gewesen. Tickets kosten ab 59,99 Euro in der 2. Klasse und 69,99 Euro in der 1. Klasse. Diese Verbindung ergänzt den bestehenden Nachtzug der ÖBB zwischen Berlin und Paris, der etwa 14 Stunden benötigt.
Weitere Bahnprojekte gestartet
Der Fahrplanwechsel der Deutschen Bahn brachte neben der Berlin-Paris-Strecke weitere Neuerungen. Eine neue ICE-Verbindung zwischen München und Amsterdam, über Stuttgart und Ulm, wurde ebenfalls in Betrieb genommen. Im Inland rollt nach einer umfassenden Sanierung wieder der Zugverkehr auf der Riedbahn zwischen Mannheim und Frankfurt.
Eine Besonderheit stellt die Reaktivierung der Hesselbergbahn in Bayern dar. Nach fast 40 Jahren wird die 15 Kilometer lange Strecke zwischen Wassertrüdingen und Gunzenhausen wieder regulär bedient. Anfangs verkehren die Züge alle zwei Stunden, ab April 2025 dann stündlich. Diese Strecke ist bundesweit die einzige Reaktivierung im Personennahverkehr in diesem Jahr.
Bedeutung für den Schienenverkehr in Europa
Die neue Verbindung Berlin–Paris stärkt nicht nur den europäischen Schienenverkehr, sondern setzt auch ein klares Zeichen für nachhaltige Mobilität und internationale Zusammenarbeit. Sie zeigt, wie wichtig direkte Verbindungen für die wirtschaftliche und kulturelle Vernetzung Europas sind.
