Von Bei der Eröffnung von Ai Weiweis Ausstellung im Palazzo Fava in Bologna kam es zu einem schockierenden Vorfall. Ein 57-jähriger Mann zerstörte absichtlich die Skulptur „Porzellanwürfel“, ein zentrales Werk der Ausstellung. Die Überwachungskameras erfassten den Moment, in dem der Täter das Kunstwerk mit voller Absicht umstieß. Anschließend hielt er triumphierend ein Bruchstück der Skulptur über seinen Kopf. Diese Aufnahmen wurden später auch auf Ai Weiweis Instagram-Kanal veröffentlicht und sorgten für internationale Empörung.
Der Täter, ein Tscheche, war der Kunstszene kein Unbekannter. Arturo Galansino, Kurator der Ausstellung, erklärte, der Mann sei bereits durch mehrere ähnliche Vorfälle bei kulturellen Veranstaltungen in Florenz aufgefallen. Diese gezielte Zerstörungsaktion habe jedoch ein neues Maß an Rücksichtslosigkeit erreicht. Trotz verstärkter Sicherheitsmaßnahmen gelang es dem Täter, sich Zutritt zur Veranstaltung zu verschaffen, obwohl diese nur für geladene Gäste zugänglich war.
Verhaftung und Folgen
Der Mann wurde unmittelbar nach der Tat von der Polizei festgenommen. Sicherheitskräfte des Museums konnten ihn zwar schnell stoppen, dennoch war der Schaden an Ai Weiweis Kunstwerk irreparabel. Wie genau der Täter in das Gebäude gelangte, bleibt unklar. Die Behörden in Bologna äußerten sich vorerst nicht detaillierter zu den laufenden Ermittlungen. Es wird vermutet, dass der Mann gezielt auf dieses Kunstwerk abzielte.
Ai Weiweis Reaktion und Sicherheitsbedenken
Ai Weiwei, weltweit für seine gesellschaftskritischen Kunstwerke bekannt, reagierte gefasst auf den Vorfall. Ein Sprecher des Künstlers betonte, dass Weiwei vor allem um die Sicherheit der Besucher besorgt war und sofort nach der Zerstörung veranlasste, die Überreste der Skulptur zu entfernen. Seine Priorität sei es gewesen, weitere Unruhe zu verhindern und sicherzustellen, dass niemand zu Schaden kam.
Trotz des Vorfalls wurde die Ausstellung „Wer bin ich?“ wie geplant fortgesetzt. Am Tag nach dem Vorfall wurde sie für das Publikum geöffnet. Anstelle der zerstörten Skulptur „Porzellanwürfel“ ist nun ein lebensgroßer Abdruck des Originalwerks zu sehen. Diese Entscheidung wurde von den Veranstaltern getroffen, um den Vorfall nicht die Ausstellung dominieren zu lassen.
Die Ausstellung geht weiter
Die Ausstellung im Palazzo Fava, die bis zum 4. Mai geöffnet bleibt, zeigt eine Vielzahl von Ai Weiweis Werken, die sich kritisch mit Fragen von Identität, Macht und Menschenrechten auseinandersetzen. Trotz der Zerstörung eines zentralen Kunstwerks blieb das Interesse an der Ausstellung ungebrochen, und Besucher aus aller Welt strömten weiterhin nach Bologna, um Weiweis provokative Kunst zu erleben.
Dieser Vorfall hebt die Verletzlichkeit von Kunst im öffentlichen Raum hervor, vor allem in Zeiten, in denen künstlerische Freiheit immer wieder auf Widerstände stößt. Doch Ai Weiwei und die Organisatoren der Ausstellung ließen sich nicht entmutigen. Mit der schnellen Anpassung und der ruhigen Reaktion des Künstlers konnte die Ausstellung fortgeführt werden, was die Beständigkeit und Stärke der Kunst im Angesicht von Gewalt und Zerstörung unterstreicht.
