Am 11. November um 11:11 Uhr fiel in Köln, Düsseldorf und Mainz der offizielle Startschuss für die neue Karnevalssaison. Trotz regnerischen Wetters strömten tausende Jecken in die rheinischen Karnevalshochburgen, um traditionell die „fünfte Jahreszeit“ einzuläuten. Der Tag markiert den Beginn eines langen Karnevalszyklus, der mit dem Straßenkarneval 2025 seinen Höhepunkt erreichen wird.
Köln: Frühaufsteher und Sicherheitsvorkehrungen
In Köln begann das närrische Treiben schon früh am Morgen. Bereits gegen 7 Uhr trafen die ersten kostümierten Feiernden am Kölner Hauptbahnhof ein. Gut gelaunt machten sich Clowns, Hippie-Mädchen und Plüschhasen auf den Weg ins „Kwartier Latäng“, ein beliebtes Viertel im Herzen der Stadt. Dort wurden rund 100.000 Karnevalisten erwartet, die sich auf die Festlichkeiten freuten, trotz des durchwachsenen Wetters.
Die Polizei hatte einen Großaufgebot von 1.400 Beamtinnen und Beamten im Einsatz, um die Feiernden zu schützen und die Einhaltung von Sicherheitsmaßnahmen, wie etwa das Messerverbot, zu überwachen. Im beliebten Kölner Viertel „Kwartier Latäng“ wurde der Einlass aufgrund von Überfüllung sogar vorzeitig gestoppt.
Ein schwules Dreigestirn: Premiere in Köln
In Köln gab es in diesem Jahr eine besondere Premiere: Zum ersten Mal stellte eine homosexuelle Karnevalsgesellschaft das Dreigestirn – Prinz, Bauer und Jungfrau – und damit ein schwules Dreigestirn. Die „StattGarde“ setzt ein starkes Zeichen für Vielfalt und Toleranz. Oberbürgermeisterin Henriette Reker kommentierte diesen Schritt mit den Worten: „Ich bin überzeugt, wir alle können ein bisschen Energie bei diesen vielen Krisen, die wir erleben, gebrauchen.“
Mainz und Düsseldorf: Feierlichkeiten mit Tradition
In Mainz versammelten sich rund 9.000 Menschen am Fastnachtsbrunnen auf dem Schillerplatz, um mit einem Countdown das närrische Grundgesetz zu verlesen und die Session zu eröffnen. In Düsseldorf erweckte die bekannte Narrenfigur Hoppeditz pünktlich um 11:11 Uhr das närrische Volk. In seiner ersten Rede trug er eine Perücke im Stil des zukünftigen US-Präsidenten Donald Trump und brachte damit die Menge zum Lachen.
Ausblick auf die kommende Karnevalssaison
Obwohl der 11. November den offiziellen Start markiert, erreichen die Feierlichkeiten ihren Höhepunkt erst im Februar 2025. Dann beginnen die großen Straßenumzüge, die mit der Weiberfastnacht am 27. Februar 2025 ihren Höhepunkt finden. Der Karneval endet am 5. März 2025 mit dem Aschermittwoch.
Trotz des regnerischen Wetters und der anhaltenden Krisen haben die Karnevalisten einmal mehr bewiesen, dass der rheinische Karneval eine Zeit des gemeinsamen Feierns und des Lebensfreudes ist – eine Auszeit vom Alltag, die Menschen auch in schwierigen Zeiten zusammenbringt.