Von Am Samstagabend traf der Hurrikan „Oscar“ auf die östliche Nordküste Kubas. Der Wirbelsturm erreichte das Land mit Windgeschwindigkeiten der Kategorie 1, der niedrigsten Stufe auf der Hurrikanskala. Bereits vor dem Eintreffen des Sturms war die Lage auf der Karibikinsel angespannt, da das Stromnetz seit über 50 Stunden weitgehend ausgefallen war.
Inselweiter Blackout verschlimmert Lage
Bereits am Freitagvormittag kam es auf Kuba zu einem flächendeckenden Stromausfall. Das marode und veraltete Stromnetz brach komplett zusammen, sodass etwa zehn Millionen Menschen ohne Elektrizität auskommen mussten. Zwar gelang es am Samstagnachmittag, in Teilen der Hauptstadt Havanna den Strom vorübergehend wiederherzustellen, doch bereits wenige Stunden später folgte ein erneuter Ausfall.
Energieminister Vicente de la O Levy kündigte an, dass die Stromversorgung schrittweise wiederhergestellt werde. „Bis morgen sollte der Strom an allen Anschlüssen wieder verfügbar sein“, erklärte er, wies jedoch darauf hin, dass die Lage nach wie vor „angespannt“ sei.
Wirtschaftliche Notlage belastet das Land
Die kubanische Bevölkerung leidet seit Jahren unter einer schweren Wirtschaftskrise, die zu Versorgungsengpässen bei Lebensmitteln, Medikamenten und Kraftstoffen geführt hat. Diese Krise verschärft sich weiter, da dem Staat die notwendigen Devisen für den Import fehlen. Zusätzlich verzeichnet Kuba eine massive Abwanderung der Bevölkerung. In den letzten zwei Jahren schrumpfte die Einwohnerzahl laut Regierung um fast zehn Prozent, da viele Menschen das Land auf der Suche nach besseren Lebensbedingungen verlassen.
Auswirkungen des Hurrikans auf die Region
Während Kuba schwer vom Hurrikan getroffen wurde, meldeten auch die Bahamas starken Wind und Regen, als „Oscar“ sich seinem Ziel näherte. Die kubanischen Behörden haben bislang keine Berichte über größere Schäden veröffentlicht, doch angesichts der fragilen Infrastruktur des Landes ist die Gefahr von schweren Beeinträchtigungen groß.
Die Kombination aus Naturkatastrophen, einem maroden Stromnetz und einer anhaltenden Wirtschaftskrise hat Kuba in eine äußerst schwierige Lage gebracht. Der Hurrikan hat diese Situation zusätzlich verschärft, und es bleibt abzuwarten, wie schnell sich das Land von diesem Rückschlag erholen kann.
