Biontech mit starkem Umsatzplus im dritten Quartal 2024

Biontech mit starkem Umsatzplus im dritten Quartal 2024

Nach einem schwierigen Start ins Jahr kann Biontech im dritten Quartal 2024 einen deutlichen Aufschwung verzeichnen. Das Biotech-Unternehmen aus Mainz profitiert vor allem von neuen Corona-Impfstoffen, die gezielt an aktuelle Virusvarianten angepasst wurden. Trotz dieses Erfolgs bleibt das Unternehmen für den Jahresausblick vorsichtig.

Schwieriges erstes Halbjahr – Erholung setzt ein

Im ersten Halbjahr 2024 stand Biontech vor großen Herausforderungen. Die Nachfrage nach dem Corona-Impfstoff ging zurück, was zu einem deutlichen Rückgang des Umsatzes führte. Das Unternehmen musste einen Verlust von 1,2 Milliarden Euro verkraften, während der Umsatz auf 316,3 Millionen Euro sank. Im Vorjahr lag der Gewinn noch bei 312 Millionen Euro.

Im dritten Quartal wendete sich jedoch das Blatt. Zwischen Juli und September konnte Biontech einen Umsatz von 1,245 Milliarden Euro erzielen. Im Vergleich zum Vorjahresquartal mit 895,3 Millionen Euro entspricht dies einem deutlichen Zuwachs. Auch der Nettogewinn stieg auf 198,1 Millionen Euro, was über den 160,6 Millionen Euro des Vorjahres liegt.

Erfolgreiche Einführung neuer Impfstoffe

Den Hauptanteil am Umsatzwachstum hat die frühzeitige Markteinführung der neuen Corona-Impfstoffe, die auf die Virusvarianten Omikron JN.1 und KP.2 zugeschnitten sind. Diese Impfstoffe, die in Zusammenarbeit mit Pfizer entwickelt wurden, konnten dank schneller Zulassungen bereits im dritten Quartal auf den Markt gebracht werden. Jens Holstein, Finanzvorstand von Biontech, betonte: „Wir haben unsere Varianten-angepassten Covid-19-Impfstoffe erfolgreich und früher als im Vorjahr auf den Markt gebracht. Das hat zu den starken Umsätzen im dritten Quartal beigetragen.“

Darüber hinaus hat das Unternehmen durch striktere Kostenkontrolle die Effizienz erhöht und kann nun gezielt in die vielversprechendsten Projekte investieren.

Zukunftsstrategie: Fokus auf Krebsforschung

Biontech arbeitet daran, sich breiter aufzustellen und von der Abhängigkeit von Corona-Impfstoffen wegzukommen. Der Fokus liegt dabei vor allem auf der Onkologie, dem Hauptforschungsbereich der Gründer Uğur Şahin und Özlem Türeci. Das Unternehmen investiert massiv in neue Therapien zur Krebsbekämpfung, um so schnell wie möglich weitere Medikamente auf den Markt zu bringen.

Bis 2026 plant Biontech die Einführung seines ersten Krebsmedikaments. Ein Schlüsselprojekt ist der bispezifische Antikörper BNT327, für den derzeit Vorbereitungen für eine Phase-3-Studie laufen – die letzte Hürde vor der Zulassung. Auch bei der Entwicklung von mRNA-basierten Krebsimpfstoffen berichtet Şahin von wichtigen Fortschritten.

Hohe Investitionen in Forschung und Entwicklung

Im dritten Quartal 2024 hat Biontech 550,3 Millionen Euro in Forschung und Entwicklung investiert, deutlich mehr als die 497,9 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Der Großteil dieser Mittel fließt in klinische Studien für vielversprechende Krebsmedikamente. Insgesamt plant das Unternehmen, in diesem Jahr 2,4 bis 2,6 Milliarden Euro in die Forschung zu investieren.

Obwohl das dritte Quartal für Biontech sehr erfolgreich verlief, bleibt der Vorstandsvorsitzende Uğur Şahin vorsichtig mit seinen Prognosen. Er betont, dass die Nachfrage nach Covid-19-Impfstoffen stark saisonalen Schwankungen unterliegt. Trotzdem sieht das Unternehmen optimistisch in die Zukunft, insbesondere mit Blick auf die Fortschritte in der Onkologie.

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